Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)
Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 7
55116 Mainz
DE-55116 Mainz
14.10.2025
a) Landesamt für Umwelt Referat 13
Kaiser-Friedrich-Straße 7
DE-55116 Mainz
E-Mail: haushalt@lfu.rlp.de
b) Zuschlag erteilende Stelle: die zur Angebotsabgabe / Teilnahme auffordernde Stelle
c) Angebote oder Teilnahmeanträge sind einzureichen: Elektronisch über diese Vergabeplattform: Landesverwaltung.vergabe.rlp.de/VMPSatellite/notice/CXPDYYHYAVK Postalische Angebote oder Teilnahmeanträge sind nicht zugelassen Bereitstellung der Vergabeunterlagen Elektronisch über diese Vergabeplattform: Landesverwaltung.vergabe.rlp.de/VMPSatellite/notice/CXPDYYHYAVK/ documents
d) Art und Umfang der Leistung: 1 Veranlassung / Hintergrund Für verschiedenste wasserwirtschaftlich relevante Fragestellungen, wie die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten, die Hochwasservorhersage und die Bemessung von Bauwerken in und an Fließgewässern werden regionalisierte Hochwasserabflüsse benötigt. Mittels Regionalisierung werden unter Nutzung der Abflusskenngrößen der Pegel diese Kenngrößen für Gebiete ermittelt, welche nicht durch Pegel beobachtet werden. Mit diesem Projekt soll die flächendeckende Hochwasserregionalisierung für Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2010 aktualisiert werden, welche auf den Zeitreihen vom jeweils individuellen Beginn der Pegelbeobachtungen bis ca. 2006 basiert. Anlass für die Aktualisierung der vorhandenen Hochwasserabflussregionalisierung sind zum einen die bis in die Gegenwart verlängerten Beobachtungszeitreihen, welche mit dem Extremhochwasser von 2021 und dem verstärkten Auftreten von Starkregenereignissen eine erweiterte und im hydrologischen Sinne veränderte Datenbasis darstellen. Zum anderen wurden das Fließgewässernetz und das zugehörige gewässerkundliche Flächenverzeichnis als räumliche Grundlage für die Regionalisierung im Zeitraum von 2024 bis 2025 überarbeitet und aktualisiert. Nicht zuletzt wurden die statistischen und hydrologischen Regionalisierungsverfahren inzwischen weiterentwickelt, so dass der variablen Einzugsgebietscharakteristik von Rheinland-Pfalz besser als bei den bisher angewendeten Regionalisierungsansätzen entsprochen werden kann. Ziel des Projektes ist die Ermittlung von Hochwasserquantilen HQ(T) für ausgewählte Jährlichkeiten T, sowie für den mittleren Hochwasserabfluss MHQ für sämtliche Teileinzugsgebiete des übergebenen gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses. Hierbei sollen geeignete hydrologisch-statistische Verfahren unter Anwendung von Geoinformationssystemen verwendet werden. Dabei soll kein einheitliches Verfahren für die gesamte Landesfläche angewendet werden, sondern dasjenige Verfahren oder eine Kombination aus mehreren Verfahren zum Einsatz kommen, das / die die plausibelsten Ergebnisse für eine Region bzw. Gruppe von Gewässern hervorbringt/en. Zur Ermittlung der Hochwasserquantile sind die Hochwasserjahresserien aller gewässerkundlichen Pegel, sowie die Zeitreihen simulierter Abflüsse zu verwenden. Als Ergebnisse des Projekts soll neben dem Abschlussbericht zum einen ein Shapefile bereitgestellt werden, das für jedes Teileinzugsgebiet des gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses die Hochwasserabflüsse der Jährlichkeiten T = 2, 5, 10, 20, 25, 50, 100, 200, 500 und 1.000, sowie den mittleren Hochwasserabfluss MHQ am Gebietsein- und -auslass, basierend auf dem Abflussjahr, ausweist. Darüber hinaus sollen auf dieselbe Weise die genannten Kenngrößen für das hydrologische Sommer- und Winterhalbjahr berechnet werden. Zusätzlich soll eine weitere Regionalisierung durchgeführt werden, bei der zusätzlich zu den Pegeldaten simulierte Abflüsse als Eingangsdaten einbezogen werden. 2 Untersuchungsgebiet und Pegel Das Untersuchungsgebiet umfasst die gesamte Landesfläche von Rheinland-Pfalz (19.854,21 km²). Das amtliche Fließgewässernetz hat eine Gesamtgewässerlänge von ca. 22.000 km. Die Landesfläche ist in ca. 18.000 Teileinzugsgebiete mit einer mittleren Größe von 1 km² aufgeteilt. Rheinland-Pfalz ist hinsichtlich Topographie und Hydrogeologie als ein inhomogenes Bundesland einzustufen. Die Anzahl der aktiven gewässerkundlichen Pegel in Rheinland-Pfalz beträgt 144. Die durchschnittliche Länge der (z.T. mit Hilfe von Daten der Vorgängerpegel zusammengesetzten) Beobachtungsreihen liegt bei ca. 50 Jahren. Für 121 gewässerkundliche Pegel liegen aktuelle amtliche lokale Extremwertstatistiken (HQ(2) bis HQ(100)) vor. Für die übrigen 23 Pegel liegen nur Abflusszeitreihen vor. MHQ-Werte liegen für alle 144 Pegel vor. Eine Übersicht der Pegel mit einer Angabe zur Aktualität der amtlichen lokalen Extremwertstatistik ist in Anlage 1 der LB beigefügt. Eine Kartendarstellung mit der Lage aller gewässerkundlichen Pegel in Rheinland-Pfalz ist über die URL wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/wasserstandund-abfluss/karte-der-pegel aufrufbar. Die Flächen der oberirdischen Pegeleinzugsgebiete variieren zwischen 8,45 km² (Pegel Sulzhof / Sulzbach) und 4.039 km² (Pegel Dietersheim / Nahe). Einige Gewässereinzugsgebiete haben Flächenanteile in angrenzenden Bundesländern (Nordrhein-Estfalen, Hessen, Saarland) und Nachbarstaaten (Belgien, Luxemburg, Frankreich). Besonderheiten weisen die dem Rhein zufließenden Gewässer in der Vorder- und Südpfalz sowie das Einzugsgebiet des Schwarzbaches auf. Die Gewässer im Einzugsgebiet des Schwarzbaches werden durch 9 Pegel beobachtet. Der Schwarzbach fließt, nachdem er die Grenze zum Saarland passiert hat, der Blies zu, welche in die Saar und diese schließlich in die Mosel mündet. Hydrologisch gesehen gehört der Schwarzbach damit zum Moseleinzugsgebiet. Bei vorangegangenen Regionalisierungsprojekten unter Anwendung des Verfahrens HQ-Regio wurde das Schwarzbachgebiet aufgrund der verhältnismäßig geringen Anzahl an Pegeln im Einzugsgebiet einerseits und aufgrund seiner räumlichen Nähe zur Vorder- und Südpfalz bzw. zum Nahe-Einzugsgebiet zunächst zusammen mit den Rheinzuflüssen und in einem weiteren Regionalisierungsprojekt zusammen mit den Gewässern im NaheEinzugsgebiet als eine hydrologische Einheit bzw. hochwasserhomogene Region betrachtet, was jedoch zu keinen befriedigenden Ergebnissen für die Gewässer im Schwarzbach-Einzugsgebiet geführt hat. Offenbar unterscheiden sich die Gebietseigenschaften der 3 Flussgebiete doch stärker als bislang angenommen. Auch für die Gewässer der Vorder- und Südpfalz konnten mit dem Verfahren HQ-Regio keine hinreichend plausiblen Ergebnisse erzielt werden. Einige der dem Rhein zufließenden Gewässer werden im Oberlauf durch Pegel beobachtet, die den Pfälzer Wald entwässern und im Unterlauf bis zur Mündung die flache Rheinebene durchfließen, so dass sich das hydrologische Regime der Gewässer im Unterlauf stark von dem desselben Gewässers im Unterlauf unterscheiden kann. Die Gewässer in der Rheinebene bilden in vielen Fällen stark anthropogen überprägte, verzweigte und komplexe Gewässernetze mit Ausleitungen und Bifurkationen und mit wechselnden Fließrichtungen aus. Sie weisen in der Regel ein eher geringes Gefälle auf. Die Einzugsgebiete der Bundeswasserstraßen bzw. der an ihnen liegenden Pegel der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes werden bei der Regionalisierung nicht berücksichtigt. 3 Konkrete Leistungsbeschreibung Im Gegensatz zu den bisherigen Regionalisierungsprojekten soll die Regionalisierung im vorliegenden Projekt nicht auf Basis der amtlichen lokalen Pegelstatistiken, sondern auf Grundlage der Serien der Jahres- bzw. Halbjahreshöchstabflüsse erfolgen. Dabei sollen mehrere verschiedene hydrologisch-statistische Verfahren angewandt werden. Es bleibt dem Auftragnehmer (AN) überlassen, welche Software er für die Erbringung der Leistung einsetzt. Für jedes Verfahren ist anzugeben, welche Software bzw. sonstigen Hilfsmittel verwendet worden sind. Eine gesonderte Vergütung über Nutzungs- oder Lizenzgebühren erfolgt nicht und ist durch den Bieter in die Preispositionen ggf. mit einzukalkulieren. Die im Einzelnen durch den AN zu erbringenden Leistungen sind nachfolgend unter den einzelnen Positionen aufgeführt, welche den im Preisblatt (Formular 302) genannten Positionen entsprechen. 3.1 Übernahme, Aufbereitung und Prüfung der Zeitreihendaten (Position 1 des Formulars 302) Die vom Auftraggeber (AG) bereitgestellten Zeitreihen der Monats- und Jahreshöchstabflüsse der Pegel und simulierten Abflusszeitreihen (Monatshöchstwerte) sind zu sichten und auf grobe Fehler zu prüfen. Der Umfang kann Ziffer 6.3 entnommen werden. Aus den Monatshöchstabflüssen der Pegel sind Halbjahresserien und aus den Monatshöchstwerten der simulierten Abflusszeitreihen Jahres- und Halbjahresserien abzuleiten. Außerdem sind die simulierten Abflüsse auf Jahres- und Halbjahresbasis mit den entsprechenden (realen) Pegelabflüssen an sämtlichen Pegelstandorten zu vergleichen. Des weiteren ist unter Anwendung des DWA-Merkblatts DWA-M 552 Stochastische und deterministische Wege zur Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten (März 2025) eine Prüfung der Jahreshöchstabflüsse auf Inhomogenität und Instationarität (Trend- und Bruchpunktanalyse) vorzunehmen. Die Beschaffung des DWA-M 552 ist vom AN zu leisten und wird nicht gesondert vergütet. Eine Prüfung der Zeitreihen der Jahreshöchstabflüsse der Pegel auf Unabhängigkeit ist bereits durch den AG erfolgt und nicht Leistungsbestandteil dieser Ausschreibung. Die übergebenen MHQ-Werte sind auf regionale Plausibilität zu prüfen. Zu diesem Zweck sind diese in Abflussspenden MHq umzurechnen. Die MHq-Werte sind sowohl flusslängsschnittbezogen als auch zwischen benachbarten Einzugsgebieten zu vergleichen. Der Vergleich ist anhand einer Längsschnittanalyse von Pegeln am gleichen Gewässer und der Analyse von Pegeln mit benachbarten Einzugsgebieten (Nachbarschaftsanalyse) durchzuführen. Als Ergebnis der Längsschnittanalyse und der Nachbarschaftsanalyse legt der AN dem AG einen Vorschlag vor, welche Pegel weiter in den Untersuchungen berücksichtigt und welche von den weiteren Untersuchungen ausgeschlossen werden. Der AN trifft hierzu die endgültige Entscheidung. Mittels Saisonalitätsanalyse ist für alle Pegel zu prüfen, ob sich geeignete hochwasserhomogene Regionen abgrenzen lassen. Als Ergebnis sind dem AG Vorschläge per Email für hochwasserhomogene Regionen zu unterbreiten (Email Adresse wird unmittelbar nach Zuschlagserteilung durch den AG mitgeteilt), oder aber eine begründete Empfehlung gegen die Bildung hochwasserhomogener Regionen auszusprechen und in diesem Fall entsprechende Alternativen vorzuschlagen. Für die Ermittlung der Saisonalität sind die im DWA-M 552 empfohlenen Verfahren anzuwenden. Bei der Abgrenzung möglicher hochwasserhomogener Regionen ist darauf zu achten, dass die einzelnen Regionen durch eine ausreichende Anzahl an Pegeln (min. 75% der in der jeweiligen Region vorhandenen Pegel) repräsentiert werden. Die Ergebnisse der Saisonalitätsanalyse sind dem AG zur Abstimmung des weiteren Vorgehens vorzulegen. 3.2 Beschaffung, Aufbereitung und Prüfung der Geodaten - Schaffung einer Geodatenbasis für die Regionalisierung (Position 2 des Formulars 302) Vom AN sind folgende Geodaten für das Gebiet von Rheinland-Pfalz und die Teileinzugsgebiete auf dem Gebiet der Nachbarstaaten bzw. Nachbarbundesländer eigenständig zu beschaffen: - Digitales Geländemodell (DGM) - Landnutzungsdaten (ALKIS) Das DGM und die Landnutzungsdaten (ALKIS) sind als opendata frei verfügbar. Der AG stellt dem AN zur Unterstützung innerhalb einer Woche nach der Zuschlagserteilung per E-Mail eine Liste mit den Download-Links zum Herunterladen der Daten zur Verfügung. Die vom AG auf einem Server bereitgestellten Geodaten (siehe Ziffer 4.1) sind auf grobe Fehler und Vollständigkeit zu prüfen. Es handelt sich hierbei um Daten der Landesfläche RLP. Die Prüfung besteht darin, ob die Daten aus verschiedenen Quellen zusammenpassen. Zusammen mit den vom AN beschafften Geodaten sind sie zu einer - bezogen auf das Gesamtgebiet - möglichst homogenen Geodatenbasis als Grundlage für die Regionalisierung zusammenzuführen. Für alle Teileinzugsgebiete außerhalb des Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses von Rheinland-Pfalz sind auf der Grundlage der Geodatenbasis die in Anlage 2 aufgeführten Attribute (Nr. 1-20) abzuleiten. Für die Landesfläche von Rheinland-Pfalz liegen diese in Form einer Attributtabelle zum Polygon-Shape der Teileinzugsgebiete bereits vor. Einige Pegel in Rheinland-Pfalz liegen nicht exakt am Teilgebietsauslass, die jeweiligen Zwischeneinzugsgebiete bis zum stromauf- oder stromabwärts folgenden Teileinzugsgebiet, weisen jedoch Flächen von weniger als 1 ha auf. Eine Auflistung der betroffenen Pegel ist in Anlage 3 zu finden. Für alle Teileinzugsgebiete (Rheinland-Pfalz und Teileinzugsgebiete in benachbarten Bundesländern bzw. Nachbarstaaten) sind folgende zusätzliche Attribute abzuleiten: - FARL-Index zur Erfassung des Rückhalts von Seen und Speichern - Topographischer Index - Wetness-Index Der AN beschafft eigenständig die KOSTRA-Daten (open data) für die Abflussregionalisierung in Frage kommender Dauerstufen und Jährlichkeit und -sobald ebenfalls online verfügbar - die PEN-LAWA-Werte. Aus den hochaufgelösten stationsbezogenen Niederschlagsdaten, die der AG innerhalb einer Woche nach der Zuschlagserteilung über einen Link bereitstellt, leitet der AN die in Anlage 4 aufgeführten Attribute ab und führt für diese eine Regionalisierung durch. 3.3 Ermittlung der Regionalisierungskenngrößen HQ(T) an den Pegeln (Position 3 des Formulars 302) Basis für die Regionalisierung sind die Regionalisierungskenngrößen HQ(T) an den Pegeln. Für 141 Pegel werden die HQ(T)-Werte (amtliche lokale Pegelstatistiken/Jahresstatistiken) vom AG bereitgestellt. Bei den 3 Pegeln an der Ahr (Müsch 2, Altenahr und Bad Bodendorf) wurden im Gegensatz zu allen übrigen Pegeln rekonstruierte historische Hochwasser bei der Berechnung der amtlichen Pegelstatistiken berücksichtigt. An 23 Pegeln liegen derzeit keine aktuellen (20 Pegel) bzw. keine (3 Pegel) Regionalisierungskenngrößen HQ(T) sowie entsprechende Kenngrößen für das hydrologische Sommer- und Winterhalbjahr gemäß DWA-M 552 vor. Für diese 23 Pegel sind auf Basis der in Ziffer 3.1 aufbereiteten Zeitreihen lokale Pegelstatistiken zu erstellen. Die betroffenen Pegel sind in Anlage 1 farblich hervorgehoben. Die Regionalisierung des mittleren Hochwasserabflusses MHQ ist auf Basis der vom AN übergebenen MHQ-Werte der Pegel durchzuführen. 3.4 Anwendung der Regionalisierungsverfahren (Position 4 des Formulars 302) Datengrundlage der Regionalisierung sind die vom AN aufbereiteten Pegelzeitreihen und simulierten Abflusszeitreihen des AG (siehe Ziffer 3.1) sowie die aus der Geodatenbasis und den Niederschlagsdaten abgeleiteten potenziell erklärenden Variablen des AN aus Ziffer 3.2. Für die Regionalisierung sind die folgenden Verfahren anzuwenden: - SSN-Verfahren (Spatial Stream Networks) - Index-Flood-Methode - TOP-Kringing - Quantilregression - PSBI - Serienwertebasierte Regression mit GEV-Response. Alle Regionalisierungsverfahren sind einheitlich auf der Grundlage der Kreuzvalidierung zu bewerten. Im Falle des Auftretens statistischer Artefakte ist das weitere Vorgehen mit dem AG abzustimmen. Jedes Regionalisierungsverfahren ist für jede der Regionalisierungskenngrößen (MHQ und alle Hochwasserquantile HQ(T) von HQ(2) bis HQ(1000)) anzuwenden, mit dem Ziel, eine robuste Regionalisierung, vor allem der Hochwasserquantile HQ(T), zu erreichen und plausible Längsschnitte zu erhalten. Als Referenz für plausible Längsschnitte sind die vom AG bereitgestellten amtlichen lokalen Pegelstatistiken sowie die vom AN in Ziffer 3.3 ermittelten lokalen Pegelstatistiken zu verwenden. Der AN hat das jeweils beste Verfahren für eine Region bzw. eine Gruppe von Pegeln zu identifizieren. Jedes Regionalisierungverfahren ist für die zwei folgenden Datenvarianten durchzuführen : 1. Pegelabflüsse. 2. Pegelabflüsse und simulierte Abflüsse aus LARSIM. Die simulierten Abflüsse aus den LARSIM-Teileinzugsgebieten sind vom AN auf die Teileinzugsgebiete des Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses zu übertragen. Unplausible Längsschnitte (gleich bleibende Abflüsse über längere Gewässerstrecken oder abnehmende Abflüsse bei größer werdendem Einzugsgebiet) müssen nachträglich korrigiert werden. Es soll jedoch keine generelle nachträgliche Anpassung der an den Pegelstandorten ermittelten MHQ bzw. HQ(T) an die lokalen amtlichen Pegelstatistiken erfolgen. 3.5 Validierung der Regionalisierung (Position 5 des Formulars 302) Die Regionalisierungsergebnisse sind für jedes Regionalisierungsverfahren und jede Regionalisierungskenngröße separat zu validieren. Die Validierung muss entweder nach der Jacknife-Methode gemäß DWA-M 552 oder mit einem Verfahren der Kreuzvalidierung erfolgen. Die Wahl ist zu begründen. 3.6 Abschlussbericht sowie Übergabe von Daten und Ergebnissen (Position 6 des Formulars 302) In einem Abschlussbericht sind alle Arbeitsschritte, Datenquellen und Ergebnisse transparent und nachvollziehbar zu beschreiben und darzustellen. Die Gliederung des Abschlussberichtes hat sich an der Aufteilung des Kapitels 3 (Ziffern 3.1 bis 3.5) orientieren und die Darstellung bzw. Erläuterung aller Arbeitsschritte, Datenquellen und Ergebnisse gemäß Ziff. 3.1 bis 3.5 der LB zu enthalten. Der Abschlussbericht ist dem AG in 1-facher Ausfertigung analog und in 1-facher, kopierfähiger Ausfertigung digital (im pdf-Format) zu übergeben. Er hat etwa 80 bis 100 Seiten (ohne Graphiken und Anlagen) umfassen. Sämtliche nicht vom AG bereitgestellten Geodaten sind im ESRI-Shape-Format im amtlichen Lagebezugssystem (ETRS89) dem AG zu übergeben. Die Eingangsdaten für die Regionalisierung, alle Ergebnisse für die einzelnen Verfahren und die erstellten GIS-Projekte sind inklusive Anleitung, Layout und Ergebniskarten in digitaler Form (Excel, Shapefile bzw. pdf) zu übergeben. Graphische Darstellungen (Karten und Diagramme) sind als geotif (Karten) und tif (Diagramme) zu übergeben. Die Ergebnisse der Regionalisierung sind im ESRI-Shape-Format zu übergeben. Das für jede Regionalisierungskenngröße zu übergebende Teileinzugsgebiete-Shape basierend auf dem gewässerkundlichen Flächenverzeichnis muss die folgenden Attribute enthalten: - der regionalisierte Abflusswert, wie er mit dem jeweils besten Verfahren im Original ermittelt wurde, für Ein- und Auslass des kumulierten Teileinzugsgebietes, - derselbe Abflusswert, ggf. verändert durch nachträgliche Längsschnittkorrektur, - Bezeichnung des angewendeten (besten) Verfahrens. Für alle Regionalisierungskenngrößen (MHQ, HQ2, HQ5, HQ10, HQ20, HQ25, HQ50, HQ100, HQ200, HQ500, HQ1000) sowie die entsprechenden Kenngrößen für das hydrologische Sommer- und Winterhalbjahr sind separate Shape-Dateien zu übergeben. Analog gelten die genannten Anforderungen für die Ergebnis-Shapes, die aus der Regionalisierung unter zusätzlicher Berücksichtung der simulierten Abflüsse aus LARSIM (2. Datenvariante) resultieren. Für alle Teileinzugsgebiete sind zusammen mit den regionalisierten Abflüssen die zugehörigen Unschärfe- bzw. Konfidenzbereiche mit anzugeben. Darüber hinaus sind für die Regionalisierung auf Basis des Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses die Abflussspenden MHq sowie Hq2 bis Hq1000 und die entsprechenden Kenngrößen für das hydrologische Sommer- und Winterhalbjahr in Kartenform graphisch aufzubereiten und im pdf-Format zu übergeben. Der AG hat Anspruch auf sämtliche Zwischenergebnisse. 3.7 Gespräche (Positionen 7.1 - 7.3 des Formulars 302) Während der Vertragslaufzeit werden 1 Auftaktgespräch, 6 Arbeitsgespräche und 1 Abschlussgespräch mit dem AG durchgeführt. Das Auftaktgespräch und das Abschlussgespräch werden beim Auftraggeber in Mainz durchgeführt. Die 6 Arbeitsgespräche werden als Videokonferenz durchgeführt und vom Auftraggeber organisiert. Zur Teilnahme an den Gesprächen sind keine speziellen kostenpflichten Programme erforderlich. Dem Auftragnehmer werden die Zugangsdaten in Form eines Links im Internet inklusive Passwort vor den jeweiligen Gesprächen übersandt. Für die Teilnahme ist ein Internetzugang, eine Webcam mit Mikrofon sowie ein Lautsprecher (bzw. Headset) erforderlich. Bei den Projektgesprächen ist die Anwesenheit der Projektleitung (siehe Kapitel 5 der vorliegenden Leistungsbeschreibung) zwingend erforderlich. Der Auftragnehmer bereitet die Gespräche inhaltlich vor und stellt dem Auftraggeber geeignete Unterlagen (Tagesordnung, Zwischenergebnisse, im Gespräch zu klärende Fragen des AN) zur Vorbereitung spätestens zwei Tage vor dem jeweiligen Gesprächstermin zur Verfügung. Weiterhin fertigt der Auftragnehmer ein Ergebnisprotokoll im Anschluss nach jedem Gespräch an, welches dem Auftraggeber spätestens 14 Tage nach dem Gesprächstermin vorzulegen ist. Der Aufwand für die Vorbereitung der Gespräche und die Erstellung der Ergebnisprotokolle ist vom Bieter in den jeweiligen Pauschalvergütungssatz gemäß Formular 302 Positionen 7.1 bis 7.3 einzukalkulieren. 3.7.1 Auftaktgespräch: Anzahl: 1 Ort: LfU, Mainz Organisator: AG Wann: innerhalb einer Woche nach Zuschlagserteilung Dauer: max. 1 Arbeitstag (8 Zeitstunden) Inhalt: Kennenlernen der Projektbeteiligten, Abstimmung der Zeitplanung (Konkretisierung der Ausführungstermine), Klärung von Fragen, Abstimmung der Datenübergabe durch den Auftraggeber, und Festlegung des nächsten Gesprächstermins 3.7.2 Arbeitsgespräche: Anzahk: 6 Ort: Videokonferenz Organisator: AG Wann: Termine werden beim Auftaktgespräch und im weiteren Verlauf in Abhängigkeit des Arbeitsfortschritts gemeinsam zwischen AG und AN festgelegt Dauer: ca. 3 Stunden Inhalt: Vorstellung des jeweiligen Projektstandes durch den AN und Besprechung der bis zum Termin vorliegenden Ergebnisse, Klärung von Fragen des AN, die sich bei der Bearbeitung ergeben, Festlegung des jeweils nächsten Gesprächstermins 3.7.3 Abschlussgespräch nach Vorlage des Abschlussberichtes: Anzahl: 1 Ort: LfU, Mainz Organisator: AG Wann: in KW 29 oder 30 / 2026 Dauer: max. 1 Arbeitstag (8 Zeitstunden) Inhalt: Vorstellung und Diskussion des Abschlussberichtes, Erfahrungsaustausch / Auswertung des Projekts 4 Leistungen des Auftraggebers 4.1 Leistungen des Auftraggebers Für die Erbringung der Leistungen stellt der AG dem AN folgende Informationen, Daten und Unterlagen unmittelbar nach Zuschlagserteilung entweder auf einem Server oder mittels Linkliste zur Verfügung: - Amtliches Fließgewässernetz von Rheinland-Pfalz (Linien-Shapes im ESRI-Shape-Format) - Aktuelles Gewässerkundliches Flächenverzeichnis von Rheinland-Pfalz (Polygone der Teileinzugsgebiete im ESRI-Shape-Format mit Attributen in einer Attributtabelle gemäß Anlage 2 - Zuordnung Teilflächen altes Gewässerkundliches Flächenverzeichnis (ca. 8.000 Teilflächen) zu den Teilflächen des aktuellen Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses - Zuordnungstabelle LARSIM-Knoten zu den Gebietsein- bzw. -auslässen des aktuellen Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses - Standorte der gewässerkundlichen Pegel in Rheinland-Pfalz (Punktshape im ESRI-Shape-Format) - Polygone der Pegeleinzugsgebiete im ESRI-Shape-Format mit Attributen in einer Attributtabelle gemäß Anlage 1 - Höhenmodell (DGM 0,5 oder 1) für RLP inklusive der Teileinzugsgebiete auf dem Gebiet der Nachbarstaaten bzw. Nachbarbundesländer als Linkliste zum Herunterladen durch den AN - Landnutzungsdaten (ALKIS) für RLP und Nachbarbundesländer als Linkliste zu den WFS-Diensten bzw. ein Link zum Herunterladen der Daten durch den AN, Links zu WFS-Diensten mit Produkten in vergleichbarer Auflösung der Nachbarstaaten - Bodenkundliche Daten von Rheinland-Pfalz (BK50 mit Stand 2020) sowie bodenhydrologische Karte im Maßstab 1:50.000 für Rheinland-Pfalz (außer für Vorderpfalz und Rheinhessen) - weitere Bodendaten in angrenzenden Regionen - auf Vollständigkeit, Plausibilität und Unabhängigkeit geprüfte Serien der Monats- und Jahres-HQ-Maxima für alle gewässerkundlichen Pegel - MHQ, HQ(2), HQ(5), HQ(10), HQ(20), HQ(25), HQ(50), HQ(100) basierend auf Jahresserien (amtliche Pegelstatistiken) zu Vergleichszwecken (MHQ für alle Pegel, HQ(T) nur für die Pegel mit aktuellen amtlichen lokalen Pegelstatistiken gemäß Anlage 1 - simulierte Abflüsse aus LARSIM ab 1993 als Monatshöchstwerte für alle LARSIM-Knoten im ESRI-Shape-Format - hochaufgelöste stationsbezogene Niederschlagsdaten (hyras-Daten) als Download-Link - Sturzflutgefahrenkarten von RLP mit Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten als Rasterdaten in 1x1 m-Auflösung und Fließrichtungen als Vektordaten in 10x10 m-Auflösung (ab > 5 cm Wassertiefe) - Abschlussbericht und Ergebnisse HQ-Regio (DHI-WASY, 2010) - Abflusslängsschnitte für Jährlichkeiten 2, 5, 10, 20, 25, 50, 100 und für HQextrem (vrvis, 2025) beruhend auf den amtlichen HQ(T) als Stützstellen an den Pegelstandorten: Punkt-Shapefile mit Attribut HQ(T) für ca. 8000 Gewässerknoten Der AG unterstützt den AN auf Anfrage durch die Bereitstellung weiterer hydrologischer Informationen, sofern ihm diese vorliegen. 5 Anforderungen an das Personal 5.1 Einzusetzende Projektleitung Der AN stellt für die gesamte Vertragslaufzeit eine Projektleitung zur Verfügung, die über die in Ziffer 7.2.2 des Formulars 204 Angebotsaufforderung genannten Mindestanforderungen verfügt. Die Projektleitung dient als alleinige Ansprechperson seitens des AN für den AG. Bei Abwesenheit der Projektleitung von länger als 15 Werktagen ist der AG in Kenntnis zu setzen, im Falle geplanter Abwesenheit ist dies vorab zu tun. In beiden Fällen ist eine im Sinne dieser Vergabe geeignete Vertretung zu benennen. Für die Vertretung der Projektleitung gelten die gleichen Qualifikationsanforderungen, welche dem AG im Bedarfsfall nachzuweisen sind. Die Projektleitung darf nur mit schriftlicher Zustimmung des AG ausgewechselt werden. Der AG kann die Zustimmung aus sachlichem Grund verweigern. 5.2 Einzusetzende Mitarbeitende Die in Kapitel 3 beschriebenen Leistungen sind durch fachlich geeignetes Personal durchzuführen und können auch von verschiedenen Mitarbeitenden durchgeführt werden bzw. gemeinsam bearbeitet werden. Der AN legt dem AG nach Zuschlagserteilung und vor dem erstmaligen Einsatz eines jeden Mitarbeitenden ein ausgefülltes Mitarbeiterprofil (siehe Anlage 5 der LB) vor. Der AN darf im Rahmen der Leistungserbringung nur Personen einsetzen, die über folgende Kenntnisse und Erfahrungen verfügen: a) Für die Leistungen nach Kapitel 3.1: - Mindestens 24 Monate Erfahrung im Bereich der Aufbereitung und Prüfung von Hochwasserabflussdaten b) Für die Leistungen nach Kapitel 3.2: - Mindestens 24 Monate Erfahrung im Umgang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) - Mindestens 12 Monate Erfahrung in der Aufbereitung von Geodaten (z.B. Gewässerkundliches Flächenverzeichnis, Fließgewässernetz, DGM) und in der Ableitung von potenziell erklärenden Variablen aus Geodaten - Mindestens 12 Monate Erfahrung bei der Aufbereitung von stationsbezogenen Niederschlagsdaten und der Ableitung von potenziell erklärenden Variablen aus Niederschlagsdaten c) Für die Leistungen nach Kapitel 3.3: - Mindestens 12 Monate Erfahrung im Bereich der extremwertstatistischen Auswertung von Pegelabflüssen d) Für die Leistungen nach Kapitel 3.4 sowie 3.5: - Mindestens 12 Monate Erfahrung im Bereich der Regionalisierung von Abflüssen oder hydrometeorologischen Parametern - Mindestens 24 Monate Erfahrung im Umgang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) - Mindestens 24 Monate Erfahrung im Bereich der Aufbereitung und Prüfung von Hochwasserabflussdaten Die Kenntnisse und Erfahrungen müssen durch konstruktive Tätigkeiten der jeweiligen Personen in Projekten erworben worden sein, deren Laufzeit in der Summe die geforderte Mindestzahl an Erfahrungsmonaten abdeckt und in denen statistische Hochwasserabflüsse im Fokus stehen. Dazu zählen ebenfalls Abschlussarbeiten (Bachelorarbeit, Masterarbeit, Diplomarbeit) sowie durchgeführte Forschungs- bzw. Drittmittelprojekte an Hochschulen oder sonstigen Forschungseinrichtungen. Bei Projekten, in denen die oben geforderten Kenntnisse bzw. Erfahrungen nur eine Teilleistung eines Projektes darstellen, ist die Dauer des Teils der Leistung, der zur Erlangung bzw. Förderung dieser entsprechenden Kenntnisse oder Erfahrungen beitrug, deutlich zu machen. Hierbei zählt nur diese Dauer der Teilleistung als Nachweis, nicht die Dauer des gesamten Projektes. 6 Ausführungsbestimmungen 6.1 Erfüllungsort Erfüllungsort ist der Amtssitz des AG. 6.2 Ausführungstermine (1) Der Vertrag beginnt mit der Zuschlagserteilung und endet am 10.12.2026. (2) Die Ergebnisse aus den Leistungspositionen gem Ziffer 3.1 bis 3.32 sind bis spätestens 10.12.2025 vorzulegen. (3) Die Ergebnisse aus den Leistungspositionen gem Ziffer 3.3 bis 3.6 sind innerhalb der Vertragslaufzeit vorzulegen. 6.3 Umfang Leistungen gemäß Kapitel 3.1: - Prüfung der Abflusszeitreihen für 144 Pegel auf grobe Fehler (Monats- und Jahreshöchstabflüsse; durchschnittliche Reihenlänge: 50 Jahre bzw. 600 Monate - Prüfung der simulierten Abflusswerte an ca. 8.000 Knotenpunkten des alten Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses auf grobe Fehler (Monatshöchstabflüsse); Reihenlänge: ca. 30 Jahre - Ableitung der Höchstabflüsse im hydrologischen Sommer- und Winterhalbjahr aus den Monatshöchstabflüssen für 144 Pegel und für ca. 8.000 Knotenpunkte aus den Monatshöchstwerten der simulierten Abflusszeitreihen (Halbjahresserien) - Ableitung der Höchstabflüsse im hydrologischen Abflussjahr aus den Monatshöchstwerten der simulierten Abflusszeitreihen für ca. 8.000 Knotenpunkte (Jahresserien) - Vergleich der Halbjahres- und Jahresserien der simulierten Abflüsse mit den entsprechenden (realen) Pegelabflüssen an sämtlichen PegelstandortenPrüfung der Jahreshöchstabflüsse von 144 Pegeln auf Inhomogenität und Instationarität (Trend- und Bruchpunktanalyse) - Prüfung der MHQ-Werte von 144 Pegeln auf regionale Plausibilität (Längsschnitt- und Nachbarschaftsanalyse) - Saisonalitätsanalyse für 144 Pegel Leistungen gemäß Kapitel 3.2: - Download bzw. Beschaffung der Geodaten und stationsbezogenen Niederschlagsdaten für Rheinland-Pfalz sowie die Teileinzugsgebiete in benachbarten Bundesländern und Nachbarstaaten, die über die Landesgrenze zu RP hinausreichen (Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Luxembourg, Belgien, Frankreich). Die Teileinzugsgebiete in benachbarten Bundesländern und Nachbarstaaten machen ca. 20 % aller Teileinzugsgebiete des aktuellen Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses aus. - Ableitung potenziell erklärender Variablen gemäß Anlage 2 für alle Teileinzugsgebiete in benachbarten Bundesländern und Nachbarstaaten Ableitung der in 3.2 der LB aufgeführten drei zusätzlichen potenziell erklärenden Variablen für alle Teileinzugsgebiete (RLP sowie benachbarte Bundesländer und Nachbarstaaten) - Ableitung potenziell erklärender Variablen des Niederschlags gemäß Anlage 4 für alle Teileinzugsgebiete (RLP sowie benachbarte Bundesländer und Nachbarstaaten) Leistungen gemäß Kapitel 3.3: - Ermittlung der HQ(T) sowie der entsprechenden Kenngrößen für das hydrologische Sommer- und Winterhalbjahr (lokale Pegelstatistiken) für 23 Pegel Leistungen gemäß Kapitel 3.4: - Anwendung der 6 genannten Regionalisierungsverfahren auf Rheinland-Pfalz sowie die Teileinzugsgebiete in benachbarten Bundesländern und Nachbarstaaten und Bewertung mittels Kreuzvalidierung - Übertragung der simulierten Abflüsse an ca. 8000 Knotenpunkten auf die ca. 18.000 Teleinzugsgebiete des aktuellen Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses - nachträgliche Korrektur unplausibler Längsschnitte gemäß Kriterium (siehe 3.4) Leistungen gemäß Kapitel 3.5: - Validierung der Regionalisierungsergebnisse für alle 6 Verfahren und jede Regionalisierungskenngröße Leistungen gemäß Kapitel 3.6: - Abschlussbericht: etwa 80 bis 100 Seiten (ohne Graphiken und Anlagen) Leistungen gemäß Kapitel 3.7: - 8 Gespräche (2 im LfU, 6 als VK) 6.4 Zahlungsbedingungen (1) Die Vergütung der nachfolgenden Ziffern (2) bis (8) erfolgt nur nach Eingang einer prüffähigen Rechnung. (2) Die Vergütung der Ziffern 3.1 bis 3.3 erfolgt nach Vorlage und (Teil-)Abnahme der Berechnungsergebnisse durch den AG gemäß den Pos. 1 bis 3 im Preisblatt (Formular 302). (3) Die Vergütung der Ziffern 3.4 und 3.5 erfolgt nach Vorlage und Prüfung der Berechnungsergebnisse durch den AG gemäß den Positionen 4 und 5 im Preisblatt (Formular 302). (4) Die Vergütung der Ziffer 3.6 erfolgt nach Übergabe und Freigabe der Dokumentation und der Datenübergabe durch den AG gemäß Position 6 und 7.3 im Preisblatt (Formular 302). (5) Die Vergütung der Ziffern 3.7.1 bis 3.7.3 erfolgt nach Vorlage des freigegeben Ergebnisprotokolls beim AG. (6) Die Abnahme der Gesamtleistung erfolgt mit dem Abschlussgespräch. (7) Grundlage für jede Abnahme ist die Leistungsbeschreibung (8) Eine Anpassung der vereinbarten Vergütungssätze während der Vertragslaufzeit ist ausgeschlossen. (9) Reisekosten, Reisezeiten, Materialkosten und sonstige Nebenkosten sind in den Pauschalvergütungssätzen und Stundensätzen enthalten und werden nicht gesondert vergütet. (10) Die Zahlungsfrist beträgt 30 Tage nach Eingang einer prüffähigen Rechnung. Mögliche SKONTO-Gewährungen gemäß Preisblatt sind zu berücksichtigen. (11) Im Übrigen wird auf Kapitel 5 der Vertragsbedingungen (Formular 411) verwiesen. 6.5 Rechnungsversand Rechnungen müssen gemäß den Regelungen in Rheinland-Pfalz spätestens seit dem 01.04.2025 elektronisch als sogenannte XRechnung eingereicht werden. Informationen zur Abgabe von XRechnungen befinden sich auf e-rechnung.service.rlp.de startseite. Die Leitweg-ID des Landesamtes für Umwelt lautet: 07-0011651100400-41 Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass grds. seit dem 01.04.2025 Papierrechnungen und PDF-Rechnungen, welche mittels E-Mail versandt werden, nicht mehr zulässig sind. 7 Anlagen zur Leistungsbeschreibung (Anlage LB) Anlage 1: Übersicht der Pegel für Abflussregionalisierung Anlage 2: Übersicht Attributtabelle Gewässerkundliches Flächenverzeichnis Anlage 3: Liste der Pegel mit Kleinstzwischeneinzugsgebieten bis zum Teileinzugsgebietsauslass Anlage 4: Aus Zeitreihen der Niederschlagsstationen abzuleitende potenziell erklärende Variablen Anlage 5: Formular Mitarbeiterprofil
e) Haupterfüllungsort: Landesamt für Umwelt Kaiser-Friedrich-Straße 7 55116 Mainz Ergänzende / Abweichende Angaben zum Haupterfüllungsort Erfüllungsort Sitz des Auftraggebers, 55116 Mainz
f) Ausführungsfristen: Bestimmungen über die Ausführungsfrist (1) Der Vertrag beginnt mit der Zuschlagserteilung und endet am 10.12.2026. (2) Die Ergebnisse aus den Leistungspositionen gem Ziffer 3.1 bis 3.32 sind bis spätestens 10.12.2025 vorzulegen. (3) Die Ergebnisse aus den Leistungspositionen gem Ziffer 3.3 bis 3.6 sind innerhalb der Vertragslaufzeit vorzulegen. Laufzeit bzw. Dauer Ende 10.12.2026
g) Zuschlagskriterien: Siehe Vergabeunterlagen
h) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit: Zum Nachweis der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit bestätigt dieser in Form einer Eigenerklärung gemäß Formular 304, dass: 1) er im Rahmen der Leistungserbringung eine Projektleitung einsetzen wird, die über einen Abschluss (mind. Master oder Diplom) von einer (Fach-) Hochschule oder Universität in einem relevanten naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengang, insbesondere - Hydrologie - Umweltwissenschaften / Umweltingenieurwissenschaften - Bauingenieurwesen - Geowissenschaften, - Geographie verfügt. Zusätzlich zur Eigenerklärung gemäß Formular 304 ist ergänzend ein Scan des Studiennachweises der Projektleitung mit dem Angebot einzureichen. (2) die zu (1) eingesetzte Projektleitung über mindestens 3 Referenzen aus dem Bereich der extremwertstatistischen Auswertung von Hochwasserabflüssen mit Tätigkeiten wie zum Beispiel Stichprobengewinnung, Datenprüfung, Anpassung von Verteilungsfunktionen, Parameterschätzung, Festlegung von Schwellenwerten, verfügt, die im Zeitraum von 2020 bis 2025 bearbeitet wurden. Zusätzlich zur Eigenerklärung gemäß Formular 304 ist ergänzend je Referenz das Formular 311 Referenznachweis ausgefüllt mit dem Angebot vorzulegen. (3) die zu (1) eingesetzte Projektleitung über mindestens 3 Referenzen hinsichtlich der Regionalisierung von Abflüssen oder hydrometeorologischen Parametern mit Tätigkeiten wie zum Beispiel Anwendung der Index-Flood-Methode, der TOP-Kriging Quantilregression, des PSBI-Krigings oder der Serienwertbasierten Regression mit GEV-Response verfügt, die im Zeitraum von 2020 bis 2025 bearbeitet wurden und die hinsichtlich Umfang und räumlicher Ausdehnung dem vorliegenden Projekt entsprechen. (4) die zu (1) eingesetzte Projektleitung über mindestens 2 Referenzen aus dem Bereich der Anwendung von Geoinformationssystemen im Zusammenhang mit Fließgewässernetzen, gewässerkundlichen (Teil-)einzugsgebieten oder der Ableitung von potenziell erklärenden Geovariablen aus einem DGM verfügt, die im Zeitraum von 2020 bis 2025 abgeschlossen wurden und die hinsichtlich Umfang und räumlicher Ausdehnung dem vorliegenden Projekt entsprechen. Zusätzlich zur Eigenerklärung gemäß Formular 304 ist ergänzend das Formular 311 Referenznachweis ausgefüllt mit dem Angebot vorzulegen. (5) die zu (1) eingesetzte Projektleitung über mindestens 1 Referenz aus dem Bereich der Anwendung des SSN-Verfahrens (Spatial Stream Networks) verfügt, die im Zeitraum von 2020 bis 2025 abgeschlossen wurde Zusätzlich zur Eigenerklärung gemäß Formular 304 ist ergänzend das Formular 311 Referenznachweis ausgefüllt mit dem Angebot vorzulegen. Hinweis: - Sofern eine Referenz der Projektleitung mehrere Themenfelder gemäß den Anforderungen zu (2), (3), (4) und (5) abdeckt, ist es zulässig, diese eine Referenz für mehrere Anforderungen zu (2), (3), (4) und (5) einzureichen. - Für alle Referenzen genügt es, wenn die Tätigkeiten innerhalb des laufenden Projektes durchgeführt und vom Auftraggeber abgenommen wurden. Das Projekt als solches muss nicht in der Gesamtbetrachtung abgeschlossen sein. Sonstige Vorlage der entsprechend ausgefüllten Eigenerklärung Zuverlässigkeit gemäß Formular 303. Vorlage der unterzeichneten Eigenerklärung gemäß Formular 305a oder 305b nach dem rheinland-pfälzischen Landesgesetzes zur Gewährleistung von Tariftreue und Mindestentgelt bei öffentlichen Auftragsvergaben (Landestariftreuegesetz - LTTG), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 26. November 2019 (GVBl. S. 334).
i) Wesentliche Zahlungsbedingungen: (1) Die Vergütung der nachfolgenden Ziffern (2) bis (8) erfolgt nur nach Eingang einer prüffähigen Rechnung. (2) Die Vergütung der Ziffern 3.1 bis 3.32 erfolgt nach Vorlage und (Teil-)Abnahme der Berechnungsergebnisse durch den AG gemäß den Pos. 1 bis 2 im Preisblatt (Formular 302). (3) Die Vergütung der Ziffern 3.3 und 3.5 erfolgt nach Vorlage und Prüfung der Berechnungsergebnisse durch den AG gemäß den Positionen 3, 4 und 5 im Preisblatt (Formular 302). (4) Die Vergütung der Ziffer 3.6 erfolgt nach Übergabe und Freigabe der Doku-mentation und der Datenübergabe durch den AG gemäß Position 6 und 7.3 im Preisblatt (Formular 302). (5) Die Vergütung der Ziffern 3.7.1 bis 3.7.3 erfolgt nach Vorlage des freigegeben Ergebnisprotokolls beim AG. (6) Die Abnahme der Gesamtleistung erfolgt mit dem Abschlussgespräch. (7) Grundlage für jede Abnahme ist die Leistungsbeschreibung. (8) Eine Anpassung der vereinbarten Vergütungssätze während der Vertragslauf-zeit ist ausgeschlossen. (9) Reisekosten, Reisezeiten, Materialkosten und sonstige Nebenkosten sind in den Pauschalvergütungssätzen und Stundensätzen enthalten und werden nicht gesondert vergütet. (10) Die Zahlungsfrist beträgt 30 Tage nach Eingang einer prüffähigen Rechnung. Mögliche SKONTO-Gewährungen gemäß Preisblatt sind zu berücksichtigen. (11) Im Übrigen wird auf Kapitel 5 der Vertragsbedingungen (Formular 411) verwie-sen.
j) Schlusstermin für den Eingang der Angebote: 14.10.2025 um 10:00 Uhr Bindefrist des Angebots 04.11.2025
k) Zusätzliche Angaben: Fachlich-Inhaltliche Nebenangebote sind nicht zugelassen. Kaufmännische / wirtschaftliche Nebenangebote in Form von SKONTO-Gewährung gemäß Preisblatt (Formulare 302) sind zulässig. Die Kommunikation zwischen der Vergabestelle und den Bietern während des Vergabeverfahrens erfolgt ausschließlich über die von der Vergabestelle verwendete Vergabeplattform (www.vergabe.rlp.de). Die Ausschreibungsunterlagen enthalten nach Ansicht des Auftraggebers alle Informationen, die zur Erstellung eines bedarfsgerechten Angebotes erforderlich sind. Falls sich dennoch Rückfragen ergeben, deren Klärung dem Bieter unverzichtbar erscheinen, sind diese bis zum 06.10.2025 auf der Vergabeplattform zu stellen. Die darauf erteilten Auskünfte werden dann allen Bietern in anonymisierter Form ausschließlich auf der Vergabeplattform zur Verfügung gestellt.
l) Bekanntmachungs-ID: CXPDYYHYAVK