Titel | Messtechnische Verifizierung eines akustisch-meteorologischen Modells | |
Vergabeverfahren | Öffentliche Ausschreibung Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF) | |
Auftraggeber | Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Pillnitzer Platz 3 01326 Dresden | |
Ausführungsort | DE-01326 Dresden | |
Frist | 14.08.2014 | |
Beschreibung | a) Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Pillnitzer Platz 3 01326 Dresden PF: 54 01 37, PLZ: 01311 Tel.-Nr.: (0351) 2612 1318, Fax: 0351 2612 1399 E-Mail: uta.neumann@smul.sachsen.de Den Zuschlag erteilende Stelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Pillnitzer Platz 3, 01326 Dresden, PF: 54 01 37, PLZ: 01311, Tel.-Nr.: (0351) 2612 1318, Fax: 0351 2612 1399, Email: uta.neumann@smul.sachsen.de; Stelle, bei der die Angebote oder Teilnahmeanträge einzureichen sind: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, zentrale Vergabestelle, Pillnitzer Platz 3, 01326 Dresden, Tel.-Nr.: (0351) 2612 1318, Fax: 0351 2612 1399, E-Mail: uta.neumann@smul.sachsen.de b) Öffentliche Ausschreibung VOL/A c) Schriftform d) Ausführungsort: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung 5, Referat 52, Söbrigener Straße 3 a, 01326 Dresden; Art und Umfang der Leistung: Vegetationsabhängige Abschirmwirkung von Wäldern - Messtechnische Verifizierung eines akustisch-meteorologischen Modells ; 0. Hintergrund: Eine 2012 durchgeführte umfangreiche Datenrecherche zum Thema stützt bisher getroffene Aussagen zur schalldämpfenden Wirkung von Vegetation. Sie kam zum Schluss, dass insbesondere die Meteorologie im und über dem Vegetationsbestand einen entscheidenden Einfluss auf die Schallausbreitung haben kann. In einem anschließenden Forschungsvorhaben 2013 wurde deshalb dieser meteorologische Einfluss im Rahmen eines akustisch/eteorologischen Modells simuliert. Im Ergebnis wirkt insbesondere im Sommer der meteorologische Waldeinfluss im Vergleich zu Grasland deutlich schalldämpfender. Das neu geplante Forschungsvorhaben soll zur Erweiterung und Verifizierung der bisher gewonnenen Ergebnisse dienen und Aussagen zur vegetations-/zeitabhängigen Abschirmwirkung von Wäldern treffen. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen möglichst direkt in vorhandene Berechnungsmodelle bzw. laufende Berechnungsverfahren einfließen bzw. diese ergänzen. Dies sind in Sachsen z.B. die laufende Lärmaktionsplanung im Rahmen der EU-Umgebungslärmrichtlinie und die Berechnung möglicher Schallschutzmaßnahmen (Straßen-/Schienen- und Bodenlärm) in der Umgebung des Flughafens Leipzig-Halle. 1. Zielstellung: Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie plant die Fortführung des Forschungsvorhabens Aufbau eines akustischen Modells zur Abschirmwirkung von Wäldern . Dazu sollen in einem Projekt Messungen zur akustischen Abschirmwirkung von Wäldern durchgeführt werden. Ziel ist die Validierung wichtiger Ergebnisse des meteorologisch-akustischen Modelles und Erfassung wichtiger Teilbeiträge zur Gesamtdämpfung durch einen Vegetationsbestand. Die akustischen Messungen sollen vorzugsweise im Staatsforst Sachsen erfolgen. Hier liegt für große Teile der Waldflächen die Beschreibung/Systematik für den Bewuchs vor bzw. eine Bestandsbeschreibung kann ohne größeren Aufwand in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Forstbehörde erhoben werden. Die Ergebnisse sind zusammenzufassen und in ein akustisches Modell überzuleiten. Das erweiterte Modell zum Bewuchsdämpfungsmaß ist anhand von Messungen zu verifizieren. Aussagen über mögliche Prognoseunsicherheiten und über deren Abhängigkeiten von den Eingangsparametern sind zu treffen. Die Empfehlungen für eine schallschutzgerechte Planung von Waldabschnitten unter Berücksichtigung der verschiedenen Verkehrs-/Quellenarten sind weiter zu entwickeln. Der Abschlussbericht ist als eine kurzgefasste und übersichtliche Handlungsanleitung zu gestalten, so dass dieser unmittelbar als praktikable Arbeitsgrundlage für Fachbehörden und Gutachter dienen kann. 2. Art und Umfang der Leistung: Entsprechend der Ergebnisse der vorangegangenen Untersuchungen besteht der inhaltliche Schwerpunkt des Projektes in der messtechnischen Bestimmung des Einflusses von Waldstreifen auf die Schallausbreitung bzw. die daraus resultierende akustische Abschirmwirkung von Wäldern. Dazu ist die Dämpfung von Nadelwaldstreifen im Vergleich mit einer Graslandschaft in bestimmten Entfernungen von einer Schallquelle mit einer geeigneten Messanordnung zu messen. Die vorherrschenden Wettersituationen sind begleitend zu erfassen und auszuwerten. Im Rahmen des Projektes sind folgende Aufgaben durchzuführen: - Auswahl eines geeigneten Nadelwald- und Grasstreifens. Gemäß der Vorgabe in Bild 1 (in Vergabeunterlagen enthalten) sollte der Waldstreifen mindestens 150 m breit sein und sich in direkter Nachbarschaft der Graslandschaft befinden. - Vorgabe einer geeigneten Messanordnung, die sich an der schematischen Darstellung von Bild 1 orientieren soll. Dabei sind im Angebot zwei Varianten sowohl hinsichtlich der Akustik als auch der Meteorologie getrennt auszuweisen und zu kalkulieren. - In einer Variante 1 sind je 4 Schallquellen in Mit- bzw. in Gegenwindrichtungbodennah aufzubauen. Jeweils 7 Messmikrofone sind ebenfalls entlang dieser Messkette auf beiden Seiten des Waldstreifens in 4 m Höhe zu platzieren (in 10 m, 50 m, 100 m, 200 m, 300 m, 400 m, 500 m Entfernung zur Waldkante). - Alternativ ist in einer Variante 2 die Zahl der notwendigen Schallquellen auf zwei Schallquellen in 10 und 50 m Entfernung von der Waldkante sowie auf Empfänger in 50 m, 100 m und 200 m zu verringern. Messungen sind nur bei Mitwind oder Windstille durchzuführen. - Um den meteorologischen Einfluss auf die Schallimmission abzuschätzen, ist davon auszugehen, dass in einer zeitlich aufgelösten Dauermessung (Einzelmessungen im Bereich weniger Minuten oder häufiger) über ein bis zwei Wochen bei autochthoner Wetterlage (Hochdruckwetterlage mit Tagesgang der meteorologischen Größen, ohne Niederschlag) mit einer definierten Schallquelle, die reproduzierbar Signale liefert, gemessen wird. - Zur Bewertung der Schallmessungen sind gleichzeitig Messungen von Vertikalprofilen der effektiven Schallgeschwindigkeit (Windgeschwindigkeit, Windrichtung, akustische Temperatur) durchzuführen. Zusätzlich zur Auswertung der Wind-, Temperatur- und Schallgeschwindigkeitsprofile ist eine Maßzahl der Stabilität der thermischen Atmosphärenschichtung auszuwerten. Mit diesen Ergebnissen sollen die meteorologischen Schallausbreitungsbedingungen auf der Sender- und auf der Empfängerseite getrennt analysiert werden. Es soll eine Übersicht zur zeitlichen und räumlichen Variabilität der meteorologischen Größen erstellt werden, die einen potenziellen Einfluss auf die Prognoseunsicherheit von Schallausbreitungsgrößen haben. Die Anforderungen an die zeitliche Auflösung der meteorologischen Messungen orientieren sich an den akustischen Messungen und der Variabilität der Atmosphäre während der Schallausbreitung über wenige hundert Meter Entfernung. Die meteorologischen Größen sollen deshalb mit einer zeitlichen Auflösung von 10 Hz gemessen werden, um eine nachfolgende Mittelbildung und Statistikberechnung über wenige Minuten zu gewährleisten. - In der Nähe der maßgeblichen (windrichtungsabhängig) bodennahen Schallquelle(n) soll ein 3 m hoher Mast mit 2 Messhöhen das bodennahe Profil der effektiven Schallgeschwindigkeit bestimmen (Mindestforderung für Meteorologie für Variante 1 und 2). - Da die möglichen Schallwege mit zunehmender Entfernung von der Schallquelle einen größeren Höhenbereich einnehmen können, sollte (für Variante 1) ein zweiter Messmast in der Nähe der Empfänger eine Höhe von 30 m aufweisen. Sensoren auf 5 Messhöhen führen zu einem Vertikalprofil der effektiven Schallgeschwindigkeit, das für die Empfängerseite repräsentativ ist. Auf die fachgerecht ausgeführte Anbringung der Sensorik an den Mast (Ausrichtung, Ausleger) ist dabei zu achten. - Die Messungen sind jeweils für zwei Jahreszeiten (Sommer- und Winterhalbjahr) durchzuführen. - Für die Analysen sind die frequenzabhängigen Dämpfungseffekte mindestens für Terzpegel innerhalb des Frequenzbereiches von 63 Hz bis 8 kHz zu bestimmen. Dieser Frequenzbereich soll insbesondere typische Verkehrsgeräusche (Straße, Schiene, Bodenlärm Flugzeuge) abdecken. Die Schallsignale sind aufzuzeichnen, um nachfolgende spektrale Auswertungen und die Berechnung verschiedener Schallpegelmaße zu ermöglichen. - Zusätzlich sind Messungen der Bodenimpedanz (z.B. nach der Zwei-Mikrofon-Methode) sowohl im Waldgebiet als auch in der Graslandschaft durchzuführen. - Bei der Auswahl der Schallquellen ist darauf zu achten, dass der vorgegebene Frequenzbereich vollständig erfasst wird. h) Vergabeunterlagen sind bei folgender Anschrift erhältlich: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, zentrale Vergabestelle, Pillnitzer Platz 3, 01326 Dresden, PF: 54 01 37, PLZ: 01311, Tel.-Nr.: (0351) 2612 1318, Fax: 0351 2612 1399, Email: uta.neumann@smul.sachsen.de; Bezeichnung und Anschrift der Stelle, bei der die Vergabeunterlagen eingesehen werden können: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, zentrale Vergabestelle, Pillnitzer Platz 3, 01326 Dresden, PF: 54 01 37, PLZ: 01311, Tel.-Nr.: (0351) 2612 1318, Fax: 0351 2612 1399, Email: uta.neumann@smul.sachsen.de i) Angebotsfrist: 14.08.2014; Bindefrist: 15.09.2014 l) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit - siehe Formular Angebot fachliche und technische Leistungsfähigkeit - Angaben zum Bieter - personelle und technische Ausstattung - Nachweis der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit - Qualifikation der vorgesehenen Bearbeiter - ggf. Nennung von Nachauftragnehmern mit zu bearbeitenden Themenkreis - Referenzen in den letzten 3 Jahren mit Angabe eines Ansprechpartners und Telefonnummer zu vergleichbaren Vorhaben n) fachliche Herangehensweise (Umsetzung der Aufgabe), Preis | |
Veröffentlichung | Geonet Ausschreibung 131267 vom 18.07.2014 |