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Titel
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Ingenieurleistungen zur gutachterlichen Begleitung der Grundwassersanierung zur Reinigung von LHKW aus Grundwasser für die Jahre 2016 bis 2018
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VergabeverfahrenÖffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)
AuftraggeberHIM GmbH Bereich Altlastensanierung
Waldstraße 11
64584 Biebesheim Am Rhein
PlanerIGB Rhein-Neckar Ingenieurgesellschaft mbH
Heinigstr. 26
67059 Ludwigshafen
AusführungsortDE-63477 Maintal
Frist19.10.2015
Beschreibung

1.HIM GmbH

Bereich Altlastensanierung - HIM-ASG -

Waldstraße 11

64584 Biebesheim

Telefon:+49 62588953712

Fax:+49 62588953322


E-Mail: dieter.riemann@him.de

Internet: www.him.de.


2. Art der Leistung : Dienstleistung


Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Innovationspartnerschaft: (X) Nein.


3. Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: Fa. Tephax, Maintal-Wachenbuchen (Los 1) und Fa. Leonhardt, Maintal (Los 2). Ingenieurleistungen zur gutachterlichen Begleitung der Grundwassersanierung zur Reinigung von LHKW aus Grundwasser.


4. Frist, bis zu der die Interessenbekundung eingegangen sein muss: 19.10.2015 10:00 Uhr.


5. Leistungsbeschreibung


Art und Umfang des Auftragsgegenstandes : Die Vergabe erfolgt analog der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF, Ausgabe 2009), jedoch außerhalb des förmlichen EU-Vergaberechts für folgende Leistungen: Ingenieurleistungen zur gutachterlichen Begleitung der Grundwassersanierung zur Reinigung von LHKW aus Grundwasser für die Jahre 2016 bis 2018 mit der Option auf Verlängerung um weitere 2 Jahre. Es handelt sich um zwei Lose (Los 1: Fa. Tephax, Maintal-Wachenbuchen; Los 2: Fa. Leonhardt, Maintal) die gemeinsam vergeben werden.


LOS 1:


Auf dem Grundstück der ehemaligen Fa. Tephax in Maintal-Wachenbuchen wurden im Zeitraum von 1952 bis 1989 Reinigungs- und Pflegemittel hergestellt. Bis Anfang 1986 wurden dabei LHKW eingesetzt. Im Rahmen des Produktionsprozesses wurden große Mengen von LHKW in den Untergrund eingetragen. Im Laufe der Jahre bildeten sich die Abbauprodukte cis-Dichlorethen und Vinylchlorid. Untersuchungen durch den Landkreis im Jahre 1998 und 1999 bestätigten die Belastungssituation im Schadensherd. Darüber hinaus wurde erstmals Vinylchlorid (VC) in erheblichen Konzentrationen (ca. 10.000 µg/l) sowie Belastungen im Abstrom nachgewiesen. 1999 wurde der Schadensfall an die HIM-ASG übertragen. In 2000 wurde im Rahmen vertiefender Grundwasseruntersuchungen eine Bestandsaufnahme an den bestehenden Gartenbrunnen im Abstrom des Tephax-Geländes durchgeführt. Zur weitergehenden Erkundung der lateralen Schadstoffausbreitung (Fahnenerkundung) wurden zusätzlich ausfindig gemachte Gartenbrunnen beprobt sowie im weiteren Abstrom 6 Grundwassermesspegel eingerichtet und untersucht. Zur Verifizierung der Belastungssituation auf dem ehem. Tephax-Gelände wurde eine Grundwassermessstelle (GWM 4) niedergebracht sowie Grundwasser- und Bodenluftuntersuchungen durchgeführt. Außerdem wurde ein Pumpversuch durchgeführt. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde 2002 auf dem Altlastgelände eine Wasseraufbereitungsanlage errichtet und seitdem betrieben. Diese besteht im Wesentlichen aus einer Horizontalstrippanlage mit Kreisgasführung; das Wasser der Stripanlage wird über Wasser-AK-Filter nachgereinigt. Die Schadstoffe wurden bis ca. Ende 2007 mittels einer katalytischen Verbrennung aus der Luft entfernt. Durch weiter sinkende VC-Gehalte erfolgt seit 2008 die Abluftreinigung über Luftaktivkohle. Im Jahre 2008 wurde darüber hinaus die Reinwasserversickerung beendet und das Wasser, aufgrund fallender Schadstoffkonzentrationen, direkt der kommunalen Kanalisation aufgegeben. Parallel konnte auf eine Nachreinigung des Wassers nach der Stripanlage verzichtet werden; die Wasser-AK-Filteranlage steht jedoch weiterhin im stand-by-Betrieb zur Verfügung. Zur Erweiterung des Überwachungsnetzes wurden im Jahre 2009 sechs weitere Beobachtungsmessstellen ausgeführt, an diesen Pumpversuche ausgeführt und in das planmäßige Monitoringprogramm integriert. Das Erfordernis von Zusatzmaßnahmen im Fahnenbereich konnte anhand einer 2009 ausgeführten Betrachtung auf Basis des Handbuches Altlasten, Band 3, Teil 7 verneint werden. Im Jahr 2010 wurden, neben dem Regelbetrieb der Sanierungsanlage, Sonderuntersuchungen mit dem Ziel ausgeführt, den Schadstoffaustrag zukünftig erhöhen zu können. Anhand der Ergebnisse wurde eine neue Betriebsweise im Rahmen der GW-Sanierung empfohlen und mit der Genehmigungsbehörde vereinbart. Die neue Betriebsweise erforderte eine Ertüchtigung / einen Umbau der bisherigen GW-Sanierungsanlage, die bis Ende 2010 realisiert wurde. Durch die Ende 2010 geänderte / optimierte Betriebsweise (Erhöhung der Grundwasser-Förderraten) konnte eine erhebliche Steigerung des Schadstoffaustrages aus dem Grundwasserleiter realisiert werden. Durch den Betrieb der zyklischen Bodenluftabsaugung in der UG-Ebene des Mehrfamilienwohnhauses konnten zudem ergänzend ca. 1,3 kg LHKW aus der ungesättigten Bodenzone entfernt werden. Ein Weiterbetrieb der zyklischen Absaugung er-folgte, parallel zu den Sanierungs- und Monotoringmaßnahmen, auch im Jahre 2012 und 2013. Durch den Betrieb der Grundwassersanierungsbrunnen ist eine wirksame Sicherung der Grundwasserbelastung am Standort gewährleistet. Die Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser des näheren und weiteren Umfeldes um die Schadensfläche nehmen i.d.R. weiter ab, was einen erheblichen Sanierungserfolg darstellt. Die Wasseraufbereitungsanlage konnte störungsarm betrieben werden, die zulässigen Einleitwerte in die Kanalisation wurden eingehalten. Aufgrund geringer Effizienz wurde die BL-Absaugung Mitte 2014 (nach 2 Absaugzyklen) endgültig beendet.


LOS 2:


Im Zeitraum zwischen 1950 und 1985 wurde auf dem Gelände der Fa. Leonhardt, Edisonstraße 12 in 63477 Maintal von verschiedenen Unternehmen eine Metallveredelung (Galvanisierungsanlagen) betrieben. Zum Reinigen und Entfetten von Metallteilen wurden vorwiegend leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) sowie untergeordnet leichtflüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) eingesetzt. Am 05.06.1990 erklärte das Regierungspräsidium Darmstadt das Grundstück Edisonstr. 12 in Maintal zur Altlast. 1990 wurde der Fall Leonhardt in Maintal der HIM-ASG übertragen. Im Rahmen umwelttechnischer Untersuchungen im Zeitraum 1986 bis 1994 wurden Verunreinigungen des Untergrundes durch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) festgestellt. Im Rahmen einer Grundwasseruntersuchung im Bereich einer LHKW-Kontamination im Industriegebiet Maintal-Dörnigheim im Jahr 1991 wurde der Bereich der Edisonstraße ebenfalls mit erfasst. Im Zeitraum 1995 bis 2002 wurde auf dem Gelände der Fa. Leonhardt eine Grundwassersa-nierungsanlage betrieben. Des Weiteren erfolgte im Zeitraum 1995 bis 1998 die Dekontamination der ungesättigten Bodenzone mittels Bodenluftabsaugung. Zur Sanierung des weiteren Grundwasserabstromes wurde im Zeitraum 1997 bis 2003 eine zweite hydraulische Sanierungsanlage auf dem Gelände der Fa. Seibel Plastiko betrieben. Im Rahmen der Nachsorge wurde von 2003 bis 2012 ein Monitoring des Grundwassers durchgeführt mit dem Ergebnis, dass für das Grundwasser gemäß Bewertungsmatrix des Handbuches Altlasten, Band 3, Teil 7, Arbeitshilfe zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden 2008, Anhang 2 eine mittlere schädliche Grundwasserverunreinigung vorliegt. Die in 2015 durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass sich die bereits seit Jahren festzustellende rückläufige Entwicklung der LHKW-Belastungen im Untersuchungsgebiet fortsetzt. Zur Überwachung der Schadstoffsituation soll das Grundwassermonitoring alle 2 Jahre durchgeführt werden (nächstes Grundwassermonitoring: 2017).


Im Wesentlichen werden die folgenden Leistungen ausgeschrieben:


- Gutachterliche Begleitung von Maßnahmen zum Grundwassermonitoring mit Dokumentation und Bewertung der Ergebnisse (Los 1 und Los 2; Los 2 nur alle 2 Jahre),


- Planung und/oder Betreuung von Grundwassersanierungsanlagen mit pump-and-treat in Wohngebieten zum Reinigen von LHKW aus Grundwasser (nur Los 1),


- Erstellen und Anwenden von Finite Elemente- / Finite Differenzen- basierten Grundwasserströmungsmodellen zur Überprüfung und Optimierung des bestehenden hydraulischen Sanierungskonzeptes, bzw. zur Auslegung der technischen Komponenten von Wasseraufbereitungsanlagen inkl. Durchführung und mathematische Auswertung von Pumpversuchen zur Modellvalidierung (nur Los 1).


Einzelheiten werden ausgewählte Bewerber zu einem späteren Zeitpunkt der Aufgabenbeschreibung entnehmen können. Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV) Hauptgegenstand: 71300000 Dienstleistungen von Ingenieurbüros Ergänzende Gegenstände: 71313000 Umwelttechnische Beratung 71319000 Gutachterische Tätigkeit Ort der Ausführung / Erbringung der Leistung : 63477 Maintal NUTS-Code : DE719 Main-Kinzig-Kreis


Zeitraum der Ausführung : voraussichtlich vom 01.01.2016 bis 31.12.2018.


6. Wertungsmerkmale: Eignungskriterien: Nachweis der Berufshaftpflicht mit einer Deckungssumme von jeweils 1,5 Mio. EUR für Personen- und Sachschäden, nicht älter als drei Monate; Vorlage einer Bietergemeinschaftserklärung für den Fall, dass eine solche gebildet wird. Bei Bewerber-/Bietergemeinschaften sind von jedem Mitglied die geforderten Erklärungen und Nachweise vorzulegen. Gleiches gilt für Nachunternehmer. Sofern der Einsatz von Nachunternehmern geplant ist, muss nach § 5 (6) VOF bereits mit der Bewerbung der Nachweis geführt werden, dass die erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen. Hierfür ist eine den Bewerbungsunterlagen beigefügte Verpflichtungserklärung vom Nachunternehmer auszufüllen und zu unterschreiben. Eine Bewerber-/Bietergemeinschaft erklärt sich gesamtschuldnerisch haftend. Die Benennung des bevollmächtigten Vertreters ist erforderlich. Eine Vorlage für die Bietergemeinschaftserklärung ist in den Bewerbungsunterlagen enthalten. Eigenerklärung über die wirtschaftliche Verknüpfung und über die in Bezug auf den Auftrag beabsichtigte Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Eigenerklärung über das Nichtvorliegen von Insolvenz oder Liquidation, schwerer Verfehlungen und über die Erfüllung der Verpflichtung zur Zahlung von Steuern und Abgaben. Nachweis der Befähigung des Bewerbers und der Leistungserbringer. Bei Bewerber-/Bietergemeinschaften sind von jedem Mitglied die geforderten Erklärungen und Nachweise vorzulegen. Gleiches gilt auch für Nachunternehmer. Näheres kann den Bewerbungsunterlagen entnommen werden.


Nachweis des Gesamtumsatzes des Bewerbers und der Umsätze in den Projekten mit vergleichbaren Leistungen der letzten drei Jahre (2012, 2013, 2014), d.h. abgeschlossene oder laufende Projekte; Projektliste mit Angabe des Rechnungswertes, der Leistungszeit sowie des Auftraggebers. Als vergleichbar wird in diesem Zusammenhang folgendes Referenzprojekt angesehen:


a) Gutachterliche Begleitung von Maßnahmen zum Grundwassermonitoring mit Dokumentation und Bewertung der Ergebnisse. Anzahl der in den letzten drei Jahren (2012, 2013, 2014) abgeschlossenen oder noch laufenden Referenzprojekte des Bewerbers und der persönlichen Referenzprojekte der vorgesehenen Projektleitung und stellvertr. Projektleitung, die mit den zu vergebenden Leistungen vergleichbar sind.


Als vergleichbar werden folgende Referenzprojekte angesehen:


a) Gutachterliche Begleitung von Maßnahmen zum Grundwassermonitoring mit Dokumentation und Bewertung der Ergebnisse.


b) Planung und/oder Betreuung von Grundwassersanierungsanlagen mit pump-and-treat in Wohngebieten zum Reinigen von LHKW aus Grundwasser.


c) Erstellen und Anwenden von FE-/FD- basierten Grundwasserströmungsmodellen zur Überprüfung und Optimierung des bestehenden hydraulischen Sanierungskonzeptes. Angaben über die vorhandene technische Ausrüstung des Bewerbers. Selbstauskunft über das beim Bewerber vorhandene Qualitätsmanagement (QM-System akkreditiert nach ISO 9001 oder eigenes QM-System). Bei Bewerber-/Bietergemeinschaften sind die geforderten Nachweise von jedem Mitglied zu führen. Gleiches gilt für Nachunternehmer. Für Referenzprojekte öffentlicher Auftraggeber ist eine durch den öffentlichen Auftraggeber ausgestellte oder beglaubigte Bescheinigung vorzulegen.


Wertungsstufe I:


A) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: Bewertungszahl 20 - 100:


- Gesamtumsatz der letzten drei Geschäftsjahre, Wichtung 10, Bewertungszahl 10 - 50;


- Umsatz für vergleichbare Leistungen in den letzten drei Jahren, Wichtung 10, Bewertungszahl 10 - 50;


B) Technische Leistungsfähigkeit: Bewertungszahl 10 - 400:


- Referenzen der Projektleitung und der stellvertretenden Projektleitung in den letzten drei Jahren, Wichtung 30, Bewertungszahl 0 - 150;


- Referenzen des Bewerbers in den letzten drei Jahren, Wichtung 30, Bewertungszahl 0


- 150;


- Beschreibung der vorhandenen technischen Ausrüstung des Bewerbers, Wichtung 10, Bewertungszahl 10 - 50;


- Beschreibung der Maßnahmen des Bewerbers zur Gewährleistung der Qualität seiner Arbeit, Wichtung 10, Bewertungszahl 0 - 50;


Wertungsstufe II:


Anhand der o. g. Eignungskriterien (Wertungsstufe I) werden diejenigen geeigneten Bewerber ausgewählt (mindestens 3, maximal 5), welche in Bezug auf die Eignungskriterien die höchste Bewertungszahl erreichen. Diese werden zum weiteren Verfahren (Verhandlungen) zugelassen. Im Rahmen des Verhandlungsverfahrens erfolgt dann die Wertung der Angebote und der Auftragsgespräche (Wertungsstufe II) anhand aufgestellter Zuschlagskriterien, welche zu gegebener Zeit den Angebotsunterlagen zu entnehmen sind.


7. Beschränkung der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Teilnahme aufgefordert werden sollen: mindestens (soweit geeignet) :3 / ,höchstens 5.


8. Auskünfte erteilt: Offizielle Bezeichnung:IGB Rhein-Neckar Ingenieurgesellschaft mbH Straße:Heinigstraße 26 Stadt/Ort:67059 Ludwigshafen Land:Deutschland Zu Hdn. von :Katharina Storz Telefon:+49 62167196117 Fax:+49 62167196129 E-Mail: storz@igb-ingenieure.de Internet: www.igb-ingenieure.de.


9. Sonstige Angaben: Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen hat zwingend unter Verwendung der vorgegebenen Formulare zu erfolgen. Die Bewerbungsunterlagen können per Post oder E-Mail angefordert werden bei: IGB Rhein-Neckar Ingenieurgesellschaft mbH Frau Katharina Storz Heinigstraße 26 67059 Ludwigshafen E-Mail: storz@igb-ingenieure.de Die Bewerbungsunterlagen nennen die erforderlichen Angaben und Nachweise, die zur Bewertung der Eignung herangezogen werden. Die Angaben und Nachweise zu seiner wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sachkunde hat der Bewerber entsprechend der unter 6. genannten Kriterien zu erbringen. Jedes Mitglied einer Bewerber-/Bietergemeinschaft und jeder Nachunternehmer hat ein eigenes Bewerbungsformular auszufüllen.

VeröffentlichungGeonet Ausschreibung 134290 vom 28.09.2015