Sie sehen Ausschreibungen, deren Frist abgelaufen ist. Bestellen Sie einen kostenlosen Demozugang.
Titel
Drucken  
Hydrogeologische Vorerkundung zur Erschließung einer Trinkwasserfassung
Drucken  
VergabeverfahrenVerfahren zur Vor-Information
Bauauftrag (VOB)
VergabestelleLandesamt für Umwelt Abteilung Wasserwirtschaft 2 Flussgebietsmanagement
Seeburger Chaussee 2
14476 Potsdam OT Groß Glienicke
AusführungsortDE-14476 Potsdam
Frist27.10.2021
Beschreibung

a) Landesamt für Umwelt (LfU)

Referat S6

Seeburger Chaussee 2

14476 Potsdam, OT Groß Glienicke


E-Mail: christopher.weisener@lfu.brandenburg.de

Internet: http.:lfu.brandenburg.de


b) Art und Umfang der Leistung Die hydrogeologische Vorerkundung soll als Pilotprojekt durch Recherche und Auswertung vorhandener Unterlagen, Geländebefahrungen und ergänzende hydrogeologische Bohrungen sowie Beprobungen der Grundwasserbeschaffenheit für das Gebiet nördlich von Hangelsberg den Kenntnisstand vertiefen. Es ist über 5 Komplexe zu bewerten, ob und wie unter den gegebenen hydrogeologischen, geohydraulischen und natürlichen Randbedingungen eine Erkundung zusätzlicher Grundwasservorräte zur Deckung des aktuellen und perspektivischen Wasserbedarfes für den Industriestandort Freienbrink mit dem Vorrang ortsnaher Vorkommen möglich ist. Dabei werden voraussichtlich folgende Komplexe zu bearbeiten sein: Komplex I Recherche vorhandener Unterlagen und nutzbarer Altmessstellen Durch den AN sind vorhandene geologische und hydrogeologische Unterlagen (Erkundungsberichte HK50, LKQ, Hydrogeologische Schnitte, Altbohrungen im Gebiet) zu sichten und auszuwerten. Diese Unterlagen sind auf der Internetseite des LBGR Brandenburg bzw. beim LBGR selbst einzuholen. Es sind Altmessstellen hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für das Projekt durch Lotung und Funktionstests mittels Auffüllversuchen zu prüfen. In Auswertung der Ergebnisse sind in Abstimmung mit dem AG und dem GD des LBGR die geeignet erscheinenden GWM festzulegen, die geophysikalisch zu vermessen und mittels Kamerabefahrung zu überprüfen sind. (s. Komplex II) Darüber hinaus sind weitere Unterlagen und Kenntnisse aus diesem Gebiet hinsichtlich Konfliktpotentialen zwischen der geplanten wasserwirtschaftlichen Nutzung und hydrogeologisch bedingter Salzwassergefährdung, geschützten Landschaftsräumen, Altlasten usw. zu recherchieren und darzustellen. Komplex II Vorbereitung, Durchführung Auswertung geophysikalischer Vermessungsleistungen und hydrogeochemisch-genetische Bewertung von Wasseranalysen an Altmessstellen Bei Vorhandensein mehrerer GW-Stockwerke sind die Altmessstellen mittels Kamerabefahrung und geophysikalischer Vermessung hinsichtlich Ausbau, Ringraumabdichtung und Dichtheit der Rohrverbindungen zu überprüfen. Darüber hinaus ist das geologische Vorprofil zu überprüfen und ggf. zu verifizieren. Bei Geeignetheit der GWM sind erste geochemische Probennahmen gem. DVGWArbeitsblatt W 254 "Grundsätze für Rohwasseruntersuchungen" Stufe 1 ohne bakteriologische Komponenten aber zusätzlich mit den Parametern Oxidierbarkeit (CSVMn), Eisen/Mangan gelöst und Bor durchzuführen. Diese sind mit dem Programm GEBAH hydrogeochemisch genetisch zu bewerten. Für eine sichere Verifizierung sind dabei sehr hohe Genauigkeitsanforderungen an die Ionenbilanz (Abweichung kleiner gleich 1%) zu gewährleisten. In Auswertung der Ergebnisse ist in Abstimmung mit AG und dem GD des LBGR festzulegen, ob das Programm zur Standortvorerkundung fortgesetzt wird. Bei Antreffen hochmineralisierter Tiefenwässer bzw. Vorhandensein der Süß-/ Salzwassergrenze in dem zu erkundenden GWL-Bereich bzw. Auftreten relevanter Schadstoffe schließen die Ergebnisse weiterführende Erkundungsmaßnahmen aus, das Projekt wird beendet. Es ist eine Abbruchdokumentation zu erstellen. Weisen die Analysenergebnisse ein für die Trinkwasseraufbereitung höffiges Wasser aus, ist festzulegen, an welchen GWM eine allumfassende Beprobung der Grundwasserbeschaffenheit gemäß Stand der Technik (Komplex IV) durchzuführen ist. In Auswertung der Ergebnisse zu den Altbohrungen sind zwei Bohrstandorte im perspektivisch vorgesehenen Fassungsbereich für die Errichtung von Mehrfachmessstellen mit Ausbau im oberen unbedeckten (GWLK 1) OP und im bedeckten GW-Stockwerk (GWLK 2/ 3 ) (UP, ggf. MP) in Abstimmung mit AG und LBGR festzulegen. Dabei werden auch die Ergebnisse von durch das LBGR bereits im Vorfeld beauftragten geophysikalischen Untersuchungen (Geoelektrik/ Elektromagnetik) durch die BTU Cottbus-Senftenberg an ausgewählten Profilen im Untersuchungsgebiet einbezogen. Komplex III Vorbereitung einer Vergabe und Begleitung Bau von Grundwassermessstellen an zwei Standorten Leistungen der LP 6-9 (HOAI), also Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe, Bauoberleitung, Objektbetreuung sowie besondere Leistungen. Komplex IV Ermittlung der Grundwasserbeschaffenheit Gegenstand der Leistung sind die Grundwasserprobennahmen für die in den Komplexen II und III festgelegten GWM. Die zu erbringenden Leistungen sowie die Dokumentation und Übergabe der Ergebnisse sind in den Vergabeunterlagen beschrieben. Komplex V Auswertung der Ergebnisse In Auswertung der Ergebnisse ist darzustellen, ob und unter welchen Randbedingungen am geplanten Fassungsstandort und im anstehenden Einzugsgebiet ein nutzbares Grundwasserdargebot für eine Standorterkundung von ca. 4 Mio. m³/a zur Verfügung steht. Dazu sind die Neubohrungen lithologisch zu bewerten, geologisch zu stratifizieren und der vorhandene geologische Schnitt in diesen Bereichen ggf. zu verifizieren. Die Analysenergebnisse sind hinsichtlich der Eignung des anstehenden Grundwassers zur Trinkwasseraufbereitung zu beurteilen und hydrogeochemisch genetisch mit GEBAH auszuwerten. Auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse sind die noch zu schließenden Kenntnislücken zum hydrogeologischen Aufbau und Ausbildung des GWLK 2 und GWLK 3 herauszuarbeiten und eine genetische Bewertung hinsichtlich Salzwassergefährdung bei Nutzung des GWVorrates vorzunehmen. Bezüglich der bestehenden Altlasten, insbesondere der im fassungsnahen Raum befindlichen militärischen Altlast, sowie naturräumlicher Schutzgebiete (LSG, NSG, FFH) sind die entstehenden Konfliktpotentiale herauszuarbeiten. Es ist der nachfolgend erforderliche Untersuchungsbedarf zur Erlangung einer Bewilligung zur Nutzung des Dargebotes darzustellen. Mit den Ergebnissen muss gewährleistet sein, dass perspektivisch durch den Vorhabenträger darauf aufbauend ein Leistungsverzeichnis für einen Grundwasservorratsnachweis gem. § 54 (1) BbgWG einschließlich Demonstrativpumpversuch an zu errichtenden Versuchsbrunnen und Erstellung eines 3D-Modells zur Erlangung einer Bewilligung erstellt werden kann. Es ist der Abschluss einer Rahmenvereinbarung geplant, da während des Vergabeverfahrens und auch zum Zeitpunkt des Zuschlags nicht abschließend klar sein wird, ob tatsächlich alle Komplexe zu erbringen sind oder ob das Projekt vorzeitig beendet werden muss.


Haupterfüllungsort Bezeichnung Landesamt für Umwelt (LfU) Postanschrift Seeburger Chaussee 2 Ort 14476 Potsdam, OT Groß Glienicke Ergänzende / Abweichende Angaben zum Haupterfüllungsort Das Untersuchungsgebiet befindet sich nördlich von Hangelsberg zwischen Müggelspree und Löcknitz.


c) Ausführungsfristen Zeitraum der Leistungserbringung Zum Zeitraum der Leistungserbringung kann nach jetzigem Stand keine Angabe gemacht werden, da nicht klar ist, bis zu welchem Komplex die Leistung zu erbringen ist.


d) Zusätzliche Angaben Bekanntmachungs-ID: CXP9YY4RN8G

VeröffentlichungGeonet Ausschreibung 160476 vom 27.09.2021