Titel | Sozialwissenschaftliche Begleitung einer Studie zu Energiearmut | |
Vergabeverfahren | Öffentliche Ausschreibung Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF) | |
Vergabestelle | Deutsches Institut für Menschenrechte e.V. Zimmerstr. 26-27 10969 Berlin | |
Ausführungsort | DE-10969 Berlin | |
Frist | 16.09.2025 | |
Vergabeunterlagen | www.institut-fuer-menschenrechte.de/…/oeffentliche-ausschreibung-sozialwissenschaftliche-begleitung-einer-studie-zu-energiearmut-in-deutschland | |
Beschreibung | a) Das Deutsches Institut für Menschenrechte e. V. ist die Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands. Es trägt als unabhängige Einrichtung zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte in und durch Deutschland bei. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem Politikberatung, Menschenrechtsbildung und anwendungsorientierte Forschung zu menschenrechtlichen Themen sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen. Es wird vom Deutschen Bundestag finanziert. Das Institut ist zudem mit dem Monitoring der Umsetzung von UN-Behindertenrechtskonvention und UN-Kinderrechtskonvention sowie der Berichterstattung zu den Konventionen des Europarats zu Menschenhandel und zu Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt betraut worden. Hierfür hat es entsprechende Monitoring- und Berichterstattungsstellen eingerichtet.
b) Das Institut beschäftigt sich 2025/2026 mit dem Thema Energiearmut in Deutschland und wird dazu eine Studie veröffentlichen. Für die Erarbeitung des Forschungsdesigns und die Datenerhebung/- auswertung wird ein*e Sozialwissenschaftler*in mit umfassender Expertise in qualitativen Forschungsmethoden und nachgewiesenen Erfahrungen mit Datenerhebung in vulnerablen/benachteiligten Bevölkerungsgruppen gesucht. Kontext Laut Öko-Institut sind etwa 10 Prozent der Haushalte in Deutschland vulnerabel gegenüber steigenden Energiepreisen. Sie können nicht nach Bedarf heizen oder sind durch ihre Energiekosten sehr stark belastet. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der energiearmutsgefährdeten Haushalte, etwa infolge der nationalen CO2-Bepreisung für die Sektoren Gebäude und Verkehr, die 2021 als zentrales Klimaschutzinstrument eingeführt wurde, weiter ansteigen werden. Energiearmut als menschenrechtliches Thema ist in Deutschland bisher unterbeleuchtet. So gibt es bspw. nur sehr wenige Daten zu den von Energiearmut betroffenen bzw. energiearmutsgefährdeten Haushalten/Personengruppen und den Auswirkungen von Energiearmut auf diese Haushalte/Personengruppen Im Rahmen einer Studie soll anhand qualitativer Datenerhebung mit Expert*innen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Betroffenen erforscht werden, welche Haushalte/Personengruppen von Energiearmut betroffen bzw. energiearmutsgefährdet sind und welche (strukturellen) Ursachen zu Energiearmut führen und diese begünstigen. Untersucht werden sollen auch weitere menschenrechtliche Auswirkungen von Energiearmut auf Betroffene, z. B. deren Rechte auf Gesundheit oder auf Teilhabe.
c) Leistungen 1. Methodische Begleitung und Erstellung eines menschenrechtsorientierten Forschungsdesigns 2. Unterstützung bei der sozialwissenschaftliche Datenerhebung und Datenauswertung, - Erarbeitung von Leitfäden für Fokusgruppen- und Einzelinterviews und Umfragen (z. B. LamaPoll) mit Betroffenen sowie von einem Leitfaden für Einzelinterviews mit Expert*innen/zivilgesellschaftlichen Organisationen, - Beratung Interviewführung mit Betroffenen, Unterstützung bei Datenerhebung in Einzel- und Fokusgruppeninterviews mit Betroffenen; - Unterstützung Datenauswertung mit MAXQDA: Beratung bei Erstellung Codebaum; Codierung von Interview-Transkripten - Unterstützung Zusammenfassung der Ergebnisse; Erstellung template für Interviewberichte 3. Beratung zu visuellen Analysetools in MAXQDA und Erstellung von Visualisierungen für die Ergebnispräsentation 4. Wissenschaftliche Ergebnisintegration und Berichtsprüfung
d) Fristen • Angebotsfrist: 16.09.2025 (10:00 Uhr) • Bindefrist: 16.10.2025 • Leistungszeitraum: Beginn 10 Tage nach Zuschlag bis Ende April 2026 Geschätzte Anzahl benötigter Arbeitstage: bis zu 60 Tage (davon ca. 45 im Jahr 2025, ca. 15 Tage bis Ende April 2026)
e) Eignungskriterien: • Abgeschlossenes Studium in Sozialwissenschaften oder in einem vergleichbaren Fach; • Nachgewiesene Kenntnisse in Methoden qualitativer Sozialforschung, inkl. Nutzung entsprechender Software wie MAXQDA
f) Zuschlagskriterien: • Referenzprojekte, in denen eigenständig ein qualitatives Forschungsdesign und qualitative Datenerhebung entwickelt und umgesetzt wurde; • Referenzprojekte, in denen qualitative Daten bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen erhoben wurden; • Methodisch und fachlich schlüssige Beschreibung des konzeptionellen Vorgehens; • Aufschlüsselung und Plausibilität des Ressourceneinsatzes
g) Angebote Bitte schicken Sie bis zum 16.09.2025 (10:00 Uhr) Ihr inhaltliches und finanzielles Angebot als PDF per E-Mail an E-Mail: vergabe@dimr.de. Das Verfahren betreffende Fragen können Sie ebenfalls dort stellen. Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an Nina Eschke E-Mail: Eschke@dimr.de. Ihr Angebot soll beinhalten: • Beschreibung Ihres konzeptionellen Vorgehens über ein bis drei Seiten; • einen tentativen Arbeits- und Zeitplan mit Mengengerüst; • Lebenslauf (ohne Foto), aus denen Ihre Referenzprojekte – es sollten mindestens drei sein – hervorgehen. • Angebotssumme (brutto) aufgeschlüsselt in veranschlagte Arbeitstage, Tagessatz und Steuern; • Reise- und Softwarekosten (z. B. für Videokonferenzen, Umfragetools und für qualitative Datenanalyse); Wir bewerten Ihr inhaltliches Angebot mit 70 % (fachliche Expertise in qualitativer Forschung insbesondere Forschungsdesign, qualitative Datenerhebung/-auswertung und Datenerhebung in vulnerablen/benachteiligten Bevölkerungsgruppen) und Ihr finanzielles Angebot mit 30 %. | |
Veröffentlichung | Geonet Ausschreibung 196144 vom 04.09.2025 |