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Titel
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Durchführung einer Öko-Effizienz-Analyse (ÖEA)
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VergabeverfahrenÖffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)
AuftraggeberHessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
AusführungsortDE-65189 Wiesbaden
Frist09.12.2013
Beschreibung

HAD-Referenz-Nr.: 3165/157

Aktenzeichen: III7B-079c 10.01


1. Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Mainzer Straße 80

65189 Wiesbaden

Deutschland


E-Mail: poststelle@hmuelv.hessen.de

Internet: www.hmuelv.hessen.de


2. Art der Leistung : Dienstleistung


3. Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: Durchführung einer Öko-Effizienz-Analyse (ÖEA) zur Prüfung der Verhältnismäßigkeit unterschiedlicher Maßnahmenoptionen zur Umsetzung des Gewässerschutzes Werra/Weser und Erhalt der Kaliproduktion im hessisch-thüringischen Kali-Gebiet.


4. Form des Verfahrens: formloses Bewerbungsverfahren


5. Frist, bis zu der die Interessenbekundung eingegangen sein muss:

Bewerbungsfrist: 09.12.2013 12:00 Uhr


6. Leistungsbeschreibung


Art und Umfang des Auftragsgegenstandes :

Im Zuge der Umsetzung der EG Wasserrahmenrichtlinie werden für Maßnahmen des Gewässerschutzes an der Werra/Weser im hessisch-thüringischen Kaligebiet Prüfungen der Verhältnismäßigkeit unterschiedlicher Maßnahmenoptionen benötigt. Grundlage für die Prüfung und Beurteilung der Verhältnismäßigkeit sind neben dem Basisszenario (nach Umsetzung des 360 Mio. € -Programms von K+S Kali GmbH und Einstellung der Salzabwasserversenkung in den Untergrund), die folgenden wasserwirtschaftlichen Maßnahmenszenarien:



1. Reduzierung der Salzeinleitungen durch Optimierung der Produktions- und Ablagerungsverfahren


2. Fernleitung für das Salzabwasser in die Nordsee (Nordseepipeline)


3. Fernleitung für das Salzabwasser in die Oberweser (Oberweserpipeline)


4. Kombination aus 1 und 3


Mit Hilfe der Öko-Effizienz-Analyse sollen die wirtschaftlichen und umweltseitigen Aspekte der Maßnahmenszenarien verknüpft und integriert bewertet werden. Gegenstand des Auftrags soll die Herleitung von Öko-Effizienz-Faktors für das jeweilige Maßnahmenszenario sein. Daten für die Umweltbilanz liegen aus einer Modellrechnung der Fa. SYDRO vor.


Fachliche Anforderungen an die Durchführung der ökonomischen Analyse


Anwendung und ggf. Anpassung der Öko-Effizienz-Analyse zur Prüfung und Beurteilung der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen zur Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser. Ziel ist es, Ökonomie und Ökologie in der Frage der Reduzierung der Salzbelastung von Werra und Weser miteinander in Einklang zu bringen. Der auszuwählende methodische Ansatz wird zur ökonomischen Berechnung und Bewertung der Maßnahmenszenarien eingesetzt. Er dient der Begründung der strategischen Entscheidungen des Weserrates für eine der Maßnahmenszenarien.


Die Vorteile der Ökoeffizienz als pragmatischer methodischer Ansatz zur Bewertung der Maßnahmenszenarien im Vergleich zu anderen, einfacheren und komplexeren Verfahren wie


· Kostenvergleichsrechnungen


· Kosten-Nutzen-Analysen


sind herauszustellen. Des Weiteren sind die Anforderungen an die Datenbereitstellung zur Bewertung der gewässerökologischen (Umweltbilanz) und der ökonomischen Auswirkungen der Maßnahmenszenarien zu konkretisieren.


Die Anwendung des Konzeptes der ÖEA fordert die Minimierung des "Wertes" der Gewässernutzung, in diesem Falle der Salzabwassereinleitung in Werra und Weser, im Verhältnis zu den Kosten (Verbrauch wirtschaftlicher Ressourcen). Die Reduktion der Nutzung der natürlichen Ressource (Werra und Weser) sowie der wirtschaftlichen Ressourcen erfordert die Zusammenfassung verschiedener Faktoren wie betriebswirtschaftliche Kosten, Wertschöpfung und externe Effekte auf der einen Seite sowie die Umweltauswirkungen (Gewässerqualität) auf der anderen Seite.


Konkrete Anwendung und Einsatz des methodischen Ansatzes zur Prüfung und Beurteilung der Verhältnismäßigkeit anhand der Maßnahmenszenarien. Ziel der Prüfung der Verhältnismäßigkeit ist es, die Umweltauswirkungen (Umweltbilanz) im Verhältnis zu den Kosten (Kostenbilanz) darzustellen.


Umweltbilanz:


Bestandteil der Umweltbilanz ist die Bewertung und Darstellung der Gewässerqualität der Oberflächenwasserkörper mithilfe der Parameter Chlorid (Cl-), Magnesium (Mg2+), Kalium (K+). Die Daten zur Gewässerqualität der Wasserkörper (Umweltbilanz) werden über den Einsatz des aktualisierten SYDRO-Modells der Salzbelastung an Werra und Weser und zur Abschätzung der Wirkungen der unterschiedlichen Maßnahmenszenarien erhoben und bereitgestellt. Diese Daten über die Umweltauswirkungen (Umweltbilanz) werden zur Verfügung stellen.


Kostenbilanz:


Bestandteile der Kostenbilanz sind:


- Kosten der einzelnen Maßnahmenszenarien (Investitionen, Kapital- und Betriebskosten),

- Wirtschaftliche Auswirkungen auf Maßnahmenträger und Wassernutzer,

- Wirtschaftliche Auswirkungen auf Dritte (Externe Effekte wie z.B. Effizienz der Wassernutzung und Abwasservermeidung, regionale Wertschöpfung, Arbeitsplatzeffekte etc.).


Bei der Kostenbilanz wird auf Unterlagen des Runden Tisches und des Unternehmens zurückgegriffen. Die beim Auftraggeber, der Geschäftsstelle FGG Weser und dem Runden Tisch vorhandenen Gutachten, Studien sowie Ergebnisse bisheriger Untersuchungen und Pilotprojekte sowie die technischen Daten, Kostendaten und sonstige ökonomische Daten werden bereitgestellt. Insbesondere die für die Studie zugrunde gelegten Kostendaten sind auf Plausibilität zu prüfen. Anschließend sind von dem Auftragnehmer auf der Grundlage der Kostenbilanzen die Gesamtkosten der einzelnen Maßnahmenszenarien in Relation zum Status-Quo-Zustand abzuleiten und darzustellen.


Neu-Erhebungen von Daten zur Ökonomie sind zu vermeiden. Davon ausgenommen sind Recherchen ökonomischer Daten in einschlägigen Datenbanken und Statistiken. Die ökonomischen und ökologischen Daten der Maßnahmenszenarien sollen in eine zweiachsige Grafik übertragen werden.


Der Auftrag beinhaltet die Unterstützung des Hessischen Umweltministeriums (HMUELV) bei der fachlich-inhaltlichen Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Workshops zur Umsetzung des Prüfschrittes. Der Workshop erfolgt innerhalb eines Monats nach Auftragsvergabe. Ziel des Workshops ist die Vorstellung des methodischen Ansatzes der ÖEA, seiner Vorteile gegenüber anderen Verfahren und der notwendigen Projektschritte zur Bewertung der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmenszenarien. Ein weiteres Ziel ist die Festlegung, welche Umwelt- und Kostendaten für die ÖEA bereitzustellen sind.


An dem Workshop werden jeweils ein(e) Vertreter(in) der Anrainer-Bundesländer, der Geschäftsstelle FGG Weser, des Unternehmen K+S Kali Gmbh, des Regierungspräsidiums Kassel, des Ing.-Büros SYDRO, des thüringischen Umweltministeriums und der Auftragnehmer teilnehmen. Das Ergebnis des Workshops ist die Grundlage für den Einsatz der ÖEA.


Die Bearbeitung des Auftrags erfolgt in engem Kontakt mit einer Kleingruppe bestehend aus dem Vorsitzland Thüringen, dem Regierungspräsidium Kassel, der K+S Kali GmbH, der Geschäftsstelle FGG Weser und Umweltministerium (Federführung).


In Abstimmung mit dem Auftraggeber sind 3 Sitzungen inkl. des Workshops über Zwischenergebnisse der ÖEA mit Vertretern/innen der Anrainer-Bundesländer, der Geschäftsstelle FGG Weser, des Unternehmen K+S Kali Gmbh, des Regierungspräsidiums Kassel, des Ing.-Büros SYDRO und der Auftragnehmer vor- und nachzubereiten sowie zu moderieren.


Ergänzend sind eine Vorbesprechung bei Auftragsübernahme sowie eine Abschlussbesprechung nach Vorlage des Berichtsentwurfs vorgesehen.


Die Ergebnisse sind in einer digitalen, einer kopierfähigen sowie in 10 gebundenen Fassungen vorzulegen.


Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV) Hauptgegenstand: 90700000 Dienstleistungen im Umweltschutz Ergänzende Gegenstände: 71319000 Gutachterische Tätigkeit


Ort der Ausführung / Erbringung der Leistung : * * NUTS-Code : DE DEUTSCHLAND


Zeitraum der Ausführung : voraussichtlich vom 01.01.2014 bis 30.07.2014


7. Wertungsmerkmale:


Bewerbungsbedingungen: Die Aufgabenstellung setzt aufgrund ihres komplexen Charakters umfangreiche Erfahrungen mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sowie eine pragmatische und zielorientierte Vorgehensweise voraus. Diese ist mit den nachfolgenden Nachweisen zu belegen.


· Nachweis von Erfahrung in der Anwendung der Öko-Effizienz-Analyse

· Nachweis von Erfahrungen in der Begründung von Ausnahmen bei der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

· Nachweis von Erfahrung in der Anwendung von Kostenvergleichsrechnungen und Kosten-Nutzen-Analysen

· Nachweis von Erfahrung bei der Beratung staatlicher Stellen im Vorfeld von Großprojekten mit Auswirkungen auf die Gewässergüte

· Liste der Veröffentlichungen mit Referenz zum Auftrag

· Referenzprojekte unter Angabe von Auftraggeber, Ansprechpartner und Telefonnummer


Der Bewerber hat seine fachliche und sachliche Eignung neben den vorgenannten Nachweisen mit einer Beschreibung des sich bewerbenden Instituts bzw. Einrichtung (Profil) mit Darstellung von Ausstattung und Qualifikation darzulegen.


8. Beschränkung der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Teilnahme aufgefordert werden sollen: mindestens (soweit geeignet) :3 ,höchstens 5


9. Auskünfte erteilt: Offizielle Bezeichnung:Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Straße:Mainzer Straße 80 Stadt/Ort:65189 Wiesbaden Land:Deutschland Zu Hdn. von :Herr Dr. Quadflieg Telefon:06118151380 Mail:mailto: arnold.quadflieg@hmuelv.hessen.de digitale Adresse(URL):http://www.hmuelv.hessen.de


10. Bewerbungsunterlagen sind anzufordern bei: Offizielle Bezeichnung:


11. Sonstige Angaben: Die Interessenbekundung ist unter Beifügung der vorstehenden Nachweise zur Fachkunde und Leistungsfähigkeit bis zum 09.12.2013, 12.00 Uhr schriftlich an die unter Ziff. 9. genannte Adresse zu schicken.


Es besteht kein Anspruch auf Aufforderung zur Angebotsabgabe. Bitte geben Sie die HAD-Referenz-Nr. und das Aktenzeichen bei Einreichung der Bewerbung deutlich lesbar in der Betreffzeile an. Ihre Interessensbekundung sowie die verlangten Bewerbungsunterlagen sind vorab elektronisch per E-Mail innerhalb der in Ziffer 5 genannten Bewerbungsfrist bei dem in der Ziff. 1 genannten Auftraggeber einzureichen.


Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein maximaler Finanzrahmen von 50.000 € inkl. MwSt. Nicht überschritten werden darf.

VeröffentlichungGeonet Ausschreibung 129941 vom 01.12.2013