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Titel
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Erstellung eines Gutachtens "Biologische Vielfalt und Naturschutz im Förderprogramm Stadtumbau"
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VergabeverfahrenÖffentliche Ausschreibung
Bauauftrag (VOB)
VergabestelleBundesamt für Naturschutz (BfN) Außenstelle Leipzig
Karl-Liebknecht-Straße 143
04277 Leipzig
AusführungsortDE-04277 Leipzig
Frist18.06.2015
Beschreibung

1. Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Außenstelle Leipzig

Referat Z 1.2

Karl-Liebknecht-Straße 143

04277 Leipzig

Tel.: 0341 3097715

Fax: 0341 3097740


E-Mail: Katrin.Fritzsching@BfN.de.


2. Art der Vergabe: Öffentliche Ausschreibung nach § 3 Abs. 1 Satz 1VOL/A.


3. Form


3.1 Form der Angebote Die Angebote sind schriftlich in einem verschlossenen doppelten Briefumschlag bei der folgenden Adresse einzureichen: Bundesamt für Naturschutz (BfN) Außenstelle Leipzig Referat Z 1.2 Frau Fritzsching Karl-Liebknecht-Straße 143 04277 Leipzig Weiterhin ist der innere Umschlag wie folgt zu kennzeichnen: Bitte nicht öffnen! Ausschreibung: Biologische Vielfalt und Naturschutz im Förderprogramm Stadtumbau Geschäftszeichen: Z 1.2 - 52602/2015/A/13 Angebotsfrist: 18.06.2015 Bitte beachten Sie, dass elektronische Angebote nicht zugelassen sind.


3.2 Sprache Deutsch (sowohl für Rückfragen, als auch für den Schriftverkehr).


4. Leistungsbeschreibung


4.1 Erstellung eines Gutachtens "Biologische Vielfalt und Naturschutz im Förderprogramm Stadtum- bau" In Deutschland leben derzeit etwa 63 Millionen Menschen im besiedelten Bereich, das entspricht fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Entsprechend kommt dem Schutz und dem Erhalt der natürli- chen Ressourcen in dicht besiedelten, städtischen Gebieten große Bedeutung zu. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ist als Vision für die Zukunft von urbanen Landschaften formuliert, dass Städte eine hohe Lebensqualität für die Menschen aufweisen sollen. Dazu soll bis zum Jahre 2020 die Durchgrünung der Siedlungen einschließlich des wohnumfeldnahen Grüns deut- lich erhöht werden. Auch die avisierte Erweiterung des Lebensraums stadttypischer Arten ist hierbei von Bedeutung. Aus naturschutzfachlicher Sicht steht dabei im Fokus, die Qualität und Quantität der Grünstrukturen im urbanen Bereich zu erhalten und zu entwickeln. Dies gilt auch für hochverdichte- te, innerstädtische Quartiere, wo aufgrund der Eigentumsverhältnisse eine Erhöhung der Durchgrü- nung bzw. einer Förderung der Biologischen Vielfalt mit Umsetzungsschwierigkeiten verbunden sein kann. Der anstehende Umbau unserer Städte verläuft vor dem Hintergrund verschiedener Herausforderun- gen. Dabei werden baukulturelle Aspekte genauso thematisiert, wie soziale, ökonomische und ener- giepolitische Aspekte. Um diesen Herausforderungen adäquat begegnen zu können, können zahlrei- che Förderprogramme des Bundes und der Länder in Anspruch genommen werden. Durch den neuen Ressortzuschnitt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit (BMUB) sind Naturschutz und Städtebau erstmals unter einem Dach vereint. Dies eröff- net Chancen, die Themen Naturschutz und Stadtentwicklung künftig stärker zu verknüpfen und Na- turerfahrung und -zugang insbesondere in vernachlässigten Quartieren zu verbessern. Herausforde- rungen dazu ergeben sich vor allem durch die angestrebte Weiterentwicklung, des für die Stadtent- wicklung bereits seit vielen Jahren bewährte Instruments der Städtebauförderung, insbesondere des Programms "Soziale Stadt" sowie der Stadtumbauprogramme Ost und West. Letztere sollen "per- spektivisch" vereinheitlicht und zu einem inhaltlich aufgewerteten und integrierten Stadtumbaupro- gramm weiterentwickelt werden. Dadurch ergeben sich nutzbare Chancen für eine stärkere Integra- tion von Naturschutz und Landschaftspflege in der integrierten Stadtentwicklung. Prinzipiell sind starke Synergien zwischen den Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege und den Zielen der Stadtentwicklung im Bestand erkennbar. Diese ergeben sich v. a. aus den freiraumplaneri- schen Aspekten der Städtebauförderung, welche insbesondere in den Programmen Stadtumbau Ost und West deutlich werden. Die Freiraumplanung als Querschnittsthema ist ein fester Bestandteil der derzeitigen Förderpolitik. Derzeit wird städtisches Grün zumeist primär flankierend eingesetzt um städtebauliche Missstände zu beheben. Die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege bzw. der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt werden dabei jedoch nur zumeist nur ansatzweise mit- betrachtet. Ziel des Gutachtens ist es daher, anhand konkreter Beispiele aufzuzeigen, welche Hand- lungsoptionen erschlossen werden können, um eine integrierte Stadtentwicklung mit Mitteln der Programme Stadt-umbau Ost und West zu unterstützen, bei der auch Ziele der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Besondere Gewichte sind hierbei auf die Entwicklung integrierter Strategien bzw. Konzepte zur Förderung von grüner Infrastruktur und Ökosystemleistungen sowie auf das Zusammenwirken von Aktivitäten von öffentlichen und privaten Akteuren zu legen. Das Gutachten soll dabei nicht nur einen Beitrag zur Erhöhung von Akzeptanz und Bedeutung von Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biologischen Vielfalt leisten. Es sollen auch Fragen sowohl von potenziellen Anreizen für Investoren und für Bewohnerinnen und Bewohner zur Förderung und zum Management von grüner Infrastruktur als auch zur Verbesserung von Mensch-Natur-Kontakten erforscht werden.


4.2 Forschungsfragen Um die Zielsetzung des Vorhabens hinreichend erfüllen zu können, sind zunächst die grundlegenden Rahmenbedingungen der Städtebauförderung und insbesondere der Programme Stadtumbau Ost und West und die sich daraus ergebenden Ansatzpunkte für Naturschutz und Landschaftspflege zu erörtern.


o Welche grundsätzlichen Anknüpfungsmöglichkeiten bietet das Programm Stadtumbau für die Integration von Naturschutz und Landschaftspflege bzw. welchen Beitrag kann das Pro- gramm zur Erreichung der in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt formulierten Ziele auf lokaler Ebene leisten? Kommunen greifen in der Regel auf verschiedene Förderinstrumente zurück und kombinieren diese im Rahmen der jeweiligen integrierten Stadt(teil)entwicklungskonzepte.


o Inwiefern werden die im Rahmen des Stadtumbaus durchgeführten Maßnahmen durch Maßnahmen anderer Fördermittelprogramme der Städtebauförderung (Soziale Stadt, Denk- malschutz usw.) oder auch anderer explizit auf den Naturschutz im urbanen Raum ausgerich- teter Programme (bspw. Bundesprogramm Biologische Vielfalt, "Natur in grauen Zonen") er- gänzt? Neben der Evaluation der theoretischen Möglichkeiten, ist auch die praktische Umsetzung des Pro- gramms anhand konkreter Fallbeispiele zu evaluieren. Dies soll anhand gelungener Beispiele darge- stellt werden.


o Gibt es Praxisbeispiele für eine gelungene Integration von Naturschutz und Landschaftspflege im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost/West"?


o Welche Schnittmengen bestehen zur Strategie der Doppelten Innenentwicklung und wie werden diese in der Praxis umgesetzt bzw. in welcher Form sind diese im Rahmen des Stadt- umbaus bereits integriert? Um die im Rahmen verschiedener Nationaler Strategien und Initiativen des Bundes verabschiedeten Zielstellungen und Maßnahmen inhaltlich weiter zu entwickeln, sollen Schlussfolgerungen und Emp- fehlungen auf Basis der Fallstudien erarbeitet werden.


o Welche Empfehlungen können gegeben werden, um die Ziele von Naturschutz und Land- schaftspflege resp. der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt künftig stärker im Pro- gramm Stadtumbau zu integrieren?


o Gibt es Schwerpunkte, die an verschiedene Planungs- und Entscheidungsebenen ansetzen? Wenn ja, sind diese ebenenspezifisch herauszuarbeiten.


4.3 Arbeitsschritte Die Projektbearbeitung soll, bezugnehmend auf die oben benannten Forschungsfragen, in drei Teilen erfolgen.


(A) Im Rahmen des Gutachtens sollen zunächst die grundsätzlichen Schnittstellen zwischen den Programmen Stadtumbau Ost und West und den Zielen von Naturschutz und Landschafts- pflege evaluiert werden. Dazu werden die Anforderungen und Richtlinien der Städtebauför- derung und insbesondere der Programme Stadtumbau Ost/West herausgearbeitet. Im Er- gebnis werden Anknüpfungspunkte zu den Themen von Naturschutz und Landschaftspflege sowie den in der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt formulierten Ziele für urbane Landschaften identifiziert. Dabei soll vordergründig die Frage beantwortet werden, welchen Beitrag das Stadtumbauprogramm zur Umsetzung der Ziele der NBS auf lokaler Ebene leisten kann.


(B) In einem zweiten Schritt werden ausgewählte integrierte Stadtentwicklungskonzepte (IN- SEKs) untersucht, die im Rahmen des Stadtumbaus die Ziele von Naturschutz und Land- schaftspflege resp. die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt integriert be- trachten und umsetzen. In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, in welchem Verhältnis informelle INSEKs und formelle Landschaftsplanung stehen resp. wie diese beiden Instrumente im Rahmen der Stadtentwicklung verzahnt werden. Ziel ist eine Übersicht guter kommunaler Beispiele (Best-Practise), deren strategische Planung eine naturschutzorientier- te Stadtentwicklung insbesondere in den Stadtumbaugebieten, aber auch darüber hinaus - etwa im Rahmen der überörtlichen Gesamtstrategie - unterstützt.


(C) Darauf aufbauend sollen in einem dritten Schritt, konkrete Maßnahmen des Stadtumbaus dargestellt werden, die in vorbildlicher Weise die Ziele von Naturschutz und Landschaftspfle- ge integrieren (Best-Practise). Abschließend sollen Forschungs- und Entwicklungsbedarfe so- wie Hinweise/ Ausblicke auf mögliche Schnittstellen mit anderen Förderprogrammen darge- stellt werden. Während aller Arbeitsschritte ist die durch den Bund in Auftrag gegebene Evaluation der Programme Stadtumbau Ost und West zu berücksichtigen. Das Gutachten beinhaltet formal:


o Vorlage eines Zwischenberichts nach Abschluss des Arbeitsschritts (A)


o Vorlage eines Entwurfes des Abschlussberichtes


o Vorlage der endgültigen Fassung des Abschlussberichts inkl. Kurzzusammenfassung der Er- gebnisse (max. 5 Seiten) in Deutsch als publikationsfähiges Manuskript entsprechend den BfN-Manuskriptrichtlinien (dreifach als einfach gebundene Ausfertigung) sowie zusätzlich auf Datenträger (zweifach im doc- und pdf-Format, barrierefrei), ggf. Karten in abgestimmten Formaten sowie


o eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse auf Powerpoint-Folien in Deutsch und Englisch. Zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber sind fünf Arbeitsbesprechungen vorgesehen. Im Einzel- nen:


o eine Auftaktbesprechung zur detaillierten Abstimmung des Arbeitsprogramms spätestens 4 Wochen nach Projektbeginn,


o drei Besprechungen zu den Arbeitsschritten (A) bis (C),


o eine Besprechung nach Vorlage des Abschlussberichtsentwurfs. Es wird darauf hingewiesen, dass dies ein Auszug der Leistungsbeschreibung ist. Die anzufordernden Vergabe- und Vertragsunterlagen enthalten die umfassende Leistungsbeschreibung. Ort der Leistungserbringung ist das Bundesamt für Naturschutz, Außenstelle Leipzig, Karl- Liebknecht-Straße 143, 04277 Leipzig.


5. Nebenangebote Nebenangebote sind nicht zugelassen.


6. Unterteilung in Lose Die Gesamtleistung bildet ein Los. Zu dem Los können nur Angebote über die Gesamtheit der gefor- derten Leistungen abgegeben werden.


7. Ausführungsfristen Projektbeginn: 30.09.2015 Länge der Ausführungsfrist: 18 Monate.


8. Vergabeunterlagenabgebende Stelle Die Vergabe- und Vertragsunterlagen können bei der in Nr.


1. angegebenen Stelle per E-Mail oder per Post angefordert werden. Etwaige Fragen sind ebenfalls an diese Stelle zu richten.


9. Angebotsfrist: 18.06.2015 15:00 Uhr Bindefrist: 31.07.2015.


10. Sicherheitsleistungen Sicherheitsleistungen sind nicht vorgesehen.


11. Zahlungsbedingungen Es gelten die Zahlungsbedingungen nach § 17 VOL/B in der jeweils gültigen Fassung. Abschlagszah- lungen sind unter den dort genannten Bedingungen zugelassen.


12. Mit dem Angebot vorzulegende Unterlagen, die der Auftraggeber für die Beurteilung der Eignung des Bieters verlangt Mit dem Angebot hat der Bieter folgende Unterlagen bzw. Erklärungen abzugeben:


a) Nachweis über tiefgehende Kenntnisse in der deutschen Städtebauförderungskulisse, insbesondere zu den Städtebauförderprogrammen "Stadtumbau Ost" und "Stadtumbau West" Natur- und Landschaftspflege Weitere Einzelheiten zur Vorlage von Unterlagen, die der Beurteilung der fachlichen Eignung des Bieters dienen, können sich aus dem Leistungsverzeichnis und den Zuschlagskriterien ergeben


b) Falls die Tatbestände Arbeitsgemeinschaft oder Nachunternehmen bestehen, ist ebenfalls er- forderlich: Eigenerklärung Arbeitsgemeinschaft und/oder Eigenerklärung Nachunternehmen Internet: www.bfn.de/0105 formulare-ausschreibungen.html.


13. Zuschlagskriterien Vollständigkeit der Angebotsunterlagen plausibles Preis-Leistungsverhältnis plausible Arbeitsplanung Konzeptionelle Ideen und Vorschläge für fachliche Bearbeitung 60% (Gewichtung) Preis 40% (Gewichtung)

VeröffentlichungGeonet Ausschreibung 133135 vom 23.04.2015