Titel | Durchführung von Messungen der Größenverteilung von Partikeln | |
Vergabeverfahren | Beschränkte Ausschreibung Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF) | |
Auftraggeber | Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Rheingaustraße 186 65203 Wiesbaden | |
Ausführungsort | DE-65203 Wiesbaden | |
Frist | 22.08.2016 | |
Beschreibung | 1. Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Rheingaustraße 186 65203 Wiesbaden Telefon:+49(0)611 6939-512 Fax:+49(0)611 6939-406 E-Mail: Tobias.Kluge@hlnug.hessen.de. 2. Art der Leistung : Dienstleistung. 3. Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: Durchführung von Messungen der Größenverteilung von Partikeln sowie Wissenstransfer zur Gerätetechnik und zur Auswertung/Interpretation der Daten. 4. Form des Verfahrens: formloses Bewerbungsverfahren vor freihändiger Vergabe. 5. Frist, bis zu der die Interessenbekundung eingegangen sein muss: Bewerbungsfrist: 22.08.2016 12:00 Uhr. 6. Leistungsbeschreibung Art und Umfang des Auftragsgegenstandes : Es soll eine vorübergehende fachtechnische Unterstützung beauftragt werden, um Messungen der Größenverteilung ultrafeiner Partikel an hessischen Luftmessstationen aufzubauen. Ziel des Auftrags ist die Charakterisierung der Partikelkonzentrationen im submikronen Bereich (Teilchen mit einem Durchmesser unter 1 µm) in verschiedenen Belastungssituationen mit einem Schwerpunkt auf die Erfassung einer möglichen Beeinflussung durch den Flugverkehr im Umfeld des Flughafens Frankfurt. Die gesundheitliche Belastung durch Partikel wird gegenwärtig durch die Messgrößen PM10 und PM2,5 als Partikelmassenkonzentrationen charakterisiert und durch die Festlegung von Grenzwerten für diese Größen verfolgt. Seit langem ist bekannt, dass die Verwendung dieser Messgröße nur eine Approximation an das oder die eigentlichen Verursacher der negativen gesundheitlichen Auswirkungen der Partikel darstellen kann. Die gesundheitliche Relevanz von submikronen bis hin zu ultrafeinen Partikel (UFP, Durchmesser unter 100 nm) in der Außenluft wird in diesem Zusammenhang seit Jahren intensiv diskutiert. Messungen dieser Partikel finden derzeit überwiegend im wissenschaftlichen Bereich statt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich zukünftige Maßstäbe zur Bewertung der Belastung durch Partikel auch im rechtlich geregelten Bereich nicht mehr zwangläufig nur auf die Massenkonzentrationen PM10 oder PM2,5 beschränken. Es ist daher geboten, sich frühzeitig mit anderen Messtechniken vertraut zu machen, die eine Aussage über ultrafeine Partikel erlauben. Bei der Messung und Bewertung submikroner Partikel sind jedoch einige wesentliche Fragen noch nicht ausreichend gut geklärt. Dies betrifft unter anderem die zur Charakterisierung der UPF verwendende Metrik (z.B. die Partikelanzahl oder die Partikeloberfläche), insbesondere aber auch die Frage nach den verschiedenen Quellen dieser Partikel und deren Anteil an der Belastung insgesamt (z.B. Straßenverkehr, Flugverkehr, Hausbrand, natürliche Quellen etc.). Hierfür ist weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Interesse der Überwachung der Luftqualität notwendig. Mit dem Auftrag soll einerseits die Datenlage sowohl zur Beurteilung der Immissionsbelastung durch UFP, als auch für die Ableitung von Dosis-Wirkungsbeziehungen bei medizinischen Studien verbessert werden. Andererseits soll die Höhe der Immissionsbelastung durch UFP an spezifischen Stellen in Hessen erhoben und der Frage der Bedeutung unterschiedlicher Quellen nachgegangen werden. Im Rahmen des Auftrags sollen auch eine Ausbildung und ein Wissenstransfer zum Fachpersonal des Dezernats I2 des HLNUG erfolgen, um möglichst eine Übernahme und weitestgehend eigenständige Weiterführung der Messungen im Anschluss an den Auftrag zu erreichen. Der Auftragnehmer untersucht an zunächst 2 festgelegten Messstationen Größen zur Charakterisierung der submikronen Partikelfraktion, mit dem Ziel, Aufschluss zu erhalten z. B. über: - die typischen Belastungsniveaus, auch im Vergleich zu anderen Messorten in Deutschland und Europa - mögliche Quellen und ihre Beiträge zur Belastung - die Verwendbarkeit der Metriken und ihrer Konzentrationen als Expositionsschätzer für epidemiologische Untersuchungen - die Robustheit und Netzwerktauglichkeit der eingesetzten Messverfahren Zur Erreichung dieser Ziele sind folgende Leistungen zu erbringen: - Aufbau und Durchführung der Messungen an den festgelegten Messstellen: Die Messungen beinhalten mindestens die Anzahlgrößenverteilung. Nach Absprache soll ggf. auch die lungendeponierbare Oberflächen- oder die Gesamtanzahlkonzentration der Partikel erfasst werden. - Erstellung eines Halbjahresberichts, 2 Monate nach Abschluss der Messungen eines halben Jahres: Hierbei handelt es sich um einen Zwischenbericht der mindestens die Daten sowie den aktuellen Sachstand ohne Sonderauswertungen umfasst. - Erstellung eines Jahresberichtes, 3 Monate nach Abschluss eines vollständigen Messjahres: Hierbei handelt es sich um einen Jahresbericht mit den kompletten Daten des vorangegangenen Messjahres, einer umfassenden Darstellung der eingesetzten Messtech-nik, ggf. vereinbarte Sonderauswertungen (z.B. Vergleich mit anderen Messorten, Quellenzuordnung, etc. und evtl. Empfehlungen für weiteres Vorgehen) - Sondermessungen, Sonderauswertungen und Sonderberichte entsprechend gesonderter Absprachen. - Maßnahmen zur Qualitätssicherung (Teilnahme an Vergleichsmessungen) nach Ab-sprache und Übernahme der Kosten durch die HLNUG. - Einweisung und Schulung von mindestens 4 Personen des Dezernats I2 des HLNUG, je 2 Personen in der technischen Betreuung (Bedienung und Wartung) der Messgeräte und 2 Personen in der Verarbeitung, Auswertung und Bewertung der anfallenden Messwerte. Die Schulung zielt darauf ab, die Messungen im Anschluss an den Auftrag weitestgehend durch das HLNUG eigenständig weiter zu führen. Zu Beginn des Auftrags lädt das HLNUG zu einem Abstimmungsgespräch ein, zur Diskussion grundlegenden Randbedingungen wie z.B. der Lage der Messstellen, der zur Verfügung stehenden Messgeräte und dem weiteren Zeitplan der durchzuführenden Arbeiten. Für die Messung der Größenverteilung werden SMPS-Geräte zur Verfügung gestellt. Da die Geräte neu beschafft werden, soll die Unterstützung beim Aufbau der Geräte Teil des Auftrags sein. Die Infrastruktur der Messstellen incl. Messcontainer wird durch das HLNUG gestellt. Das HLNUG lädt mindestens einmal jährlich - in der ersten Jahreshälfte - zu einer Projektbesprechung ein. Bei diesen Projektbesprechungen werden die Ergebnisse durch den Auftragnehmer vorgestellt. Das grundsätzliche weitere Vorgehen zu den Messungen (Auswertungen, einzusetzende Messtechnik) sowie die Teilnahme an Vergleichsmessungen und ggf. vereinbarte Sonderauswertungen werden abgestimmt. Gegenstand ist auch der gegenseitige Austausch zum Forschungs- und Entwicklungsstand auf nationaler und internationaler Ebene. Die angestrebten Messungen sollen insgesamt gleichwertig sein mit Messungen die im Deutschen Netzwerk für ultrafeine Aerosolpartikel (GUAN: German Ultrafine Aerosol Network) vorgenommen werden. Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV) Hauptgegenstand: 71300000 Dienstleistungen von Ingenieurbüros Ergänzende Gegenstände: 71313000 Umwelttechnische Beratung 71319000 Gutachterische Tätigkeit Ort der Ausführung / Erbringung der Leistung : Hessen (Raum Frankfurt), NUTS-Code : DE7 HESSEN Zeitraum der Ausführung : 2 Jahre, Der Beginn eines Messjahres orientiert sich am Vorliegen der ersten validen Daten zur Größenverteilung der UFP, die in die Auswertung an einer Station einfließen. Dieses Datum ist von beiden Seiten einvernehmlich zu dokumentieren. 7. Bewerbungsbedingungen: Geforderte Eignungsnachweise (gem. § 6 Abs. 3, 4 VOL/A, § 13 Abs. 1, 2 HVTG), die in Form anerkannter Präqualifikationsnachweise (u.a.HPQR) vorliegen, werden zugelassen und anerkannt, wenn die Präqualifikationsnachweise in Form und Inhalt den geforderten Eignungsnachweisen entsprechen. Anforderungen an den Bieter: Hervorragende, langjährige (mindestens fünfjährige) Erfahrung auf dem Gebiet der Partikelzählmesstechnik sowie der Auswertung und Interpretation dieser Daten in Bezug auf die in der Leistungsbeschreibung beschriebenen Anforderungen, insbesondere was die Quellenzuordnung betrifft. Diese Anforderungen sind durch Vorlage einer. 1. Referenzliste über bisher erbrachte Leistungen bei mind. 5 gleichartigen oder ähnlichen Aufträgen (Messungen Partikelanzahl, -größenverteilung und/oder ggf. -massenkonzentration, Auswertungen und Interpretation möglicher Quellen/Quellenzuordnung) aus den letzten 5 Jahren, mit folgenden Angaben: - Art und Umfang der Aufträge - Name des Auftraggebers - Benennung von Ansprechpartnern der Auftraggeber und deren Telefonnummer. 2. Die Erfahrung mit /Einbindung in das German Ultrafine Aerosol Network (GUAN) ist durch eine Referenzliste über die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen im GUAN nachzuweisen. 3. Eigenerklärung bezüglich des Nichtvorliegens einer Vergabesperre (das Formular ist dieser Bekanntmachung beigefügt). 8. Zuschlagskriterien Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet auf der Grundlage von Preis/Kosten und den nachstehenden Kriterien (Preis/Kosten und Zuschlagskriterien sollten nach Ihrer Gewichtung oder in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung angegeben werden, wenn eine Gewichtung nachweislich nicht möglich ist) Kriterium Gewichtung 1 Preis 40 2 Konzeptbewertung 60. 9. Beschränkung der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Teilnahme aufgefordert werden sollen: mindestens (soweit geeignet) :3 / ,höchstens 5 Anzahl gesetzte Bieter 1. 10. Auskünfte erteilt: siehe unter 1. 11. Bewerbungsunterlagen sind anzufordern bei: siehe unter 1. Kostenfreier Download der Unterlagen auf : Referenzsuche in der Onlinedatenbank der HAD (Anmeldung mit Benutzername und Passwort). 12. Sonstige Angaben: Die Interessenbekundung ist unter Beifügung der unter Ziffer 7 genannten Nachweise/Unterlagen schriftlich an die Adresse oder E-Mailadresse unter Ziffer 1/10 zu richten. Ein Anspruch auf Aufforderung zur Angebotsabgabe besteht aufgrund der Interessenbekundung nicht. Die Auswahl der für die Aufforderung zur Angebotsabgabe vorgesehenen Bewerber erfolgt entsprechend der verlangten Nachweise sowie eigener Erfahrungen des Auftraggebers. Nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens werden die ausgewählten Bewerber schriftlich aufgefordert ein Angebot und ein Konzept einzureichen. Die Höchstgrenze für die Auftragsvergabe liegt insgesamt bei 75.000, -- EUR (brutto). Es wird darauf hingewiesen, dass die Bieter sowie deren Nachunternehmen und Verleihunternehmen, soweit diese bereits bei Angebotsabgabe bekannt sind, die erforderlichen Verpflichtungserklärungen (diese wird mit den Vergabeunterlagen zur Verfügung gestellt) zur Tariftreue und zum Mindestentgelt mit dem Angebot abzugeben haben. Die Verpflichtungserklärung bezieht sich nicht auf Beschäftigte, die bei einem Bieter, Nachunternehmer und Verleihunternehmen im EU-Ausland beschäftigt sind und die Leistung im EU-Ausland erbringen. Für jeden schuldhaften Verstoß gegen eine sich aus der Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindestentgelt ergebende Verpflichtung ist eine Vertragsstrafe in Höhe von einem Prozent der Nettoauftragssumme vom Auftragnehmer zu zahlen. Mit dem Interessenbekundungsverfahren werden folgende Unterlagen zur Verfügung gestellt: - Eigenerklärung Vergabesperren | |
Veröffentlichung | Geonet Ausschreibung 136741 vom 11.08.2016 |