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Titel

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Sonaruntersuchungen - Monitoring und Evaluierung der Aalbestände in NRW

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Landesfischereiverband Westfalen und Lippe
Sprakeler Str. 409
48159 Münster

Ausführungsort

DE-48159 Münster

Frist

03.11.2025

Beschreibung

a)

Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V.

Dr. Svenja Storm

Sprakeler Straße 409

48159 Münster

storm@lfv-westfalen.de

 

b)

Der Leistungsumfang ist in der Leistungsbeschreibung (LINK) detailliert aufgeführt. Der Auftrag wird

für beide Untersuchungsjahre zusammen an einen Bieter vergeben. Der Zuschlag erfolgt nach Prüfung

der vorliegenden Eignungskriterien und unter der Bedingung, dass die Voraussetzungen zur

Installation des Gerätes (Einbringung eines Pegels seitens Dritter) rechtzeitig geleistet werden.

Die Zuschlagskriterien sowie der Umfang der einzureichenden Unterlagen können Sie den

Bewerbungskriterien (LINK) entnehmen.

Bitte fügen Sie Ihrem/n Angebot/en eine detaillierte Liste Ihrer personellen und technischen

Voraussetzungen bei sowie eine Eigenerklärung der Erfüllung der genannten Eignungskriterien. Sollten

Sie für Ihre Angebotserstellung weitere Informationen benötigen, melden Sie sich gerne.

Bewerbungsbedingungen - Sonaruntersuchungen

„Monitoring und Evaluierung der Aalbestände in NRW“

EMFAF-Projekt NW-00802

Durchführungszeitraum: November 2025 bis Mai 2027

Hintergrund

Dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. obliegt die Leitung über das für vier Jahre

angesetzte Projekt „Monitoring und Evaluierung der Aalbestände in NRW“, das aus Mitteln des

Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) finanziert wird. Ziel des

Großprojektes ist es, ein umfassendes Bild der Aalbestände in NRW zu gewinnen, eventuelle

Defizite aufzuzeigen und Maßnahmenvorschläge für eine Optimierung der Bestände zu

entwerfen. Neben der Auswertung von Altdaten, umfangreichen Elektrobefischungen, dem

Einsatz des Schokkers auf dem Rhein und der Verwendung von Spezialreusen durch

Nebenerwerbsfischer, soll das Abstiegsverhalten von Blankaalen der Lippe mittels

Sonaruntersuchungen im Mündungsraum des Flusses genauer untersucht werden. Bestandteil

der vorliegenden Ausschreibung sind Sonaruntersuchungen von Wanderungen mittels DIDSON,

ARIS oder vergleichbarer Imaging Sonare innerhalb der Abwanderperiode (November/Dezember)

der Blankaale.

Als Vergabeverfahren wurde eine öffentliche Ausschreibung gewählt.

Sonaruntersuchung zum Abstieg von (Blank-)Aalen an der Lippemündung

Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Sonaruntersuchungen in den Jahren 2025 und 2026

jeweils von Anfang/Mitte November bis Ende Dezember durchgeführt werden. Dafür soll das DIDSON (oder ein vergleichbares Imaging Sonar) oberhalb der Rausche an der Lippemündung positioniert werden (siehe Leistungsbeschreibung, Anhang 1), um Wanderungsaktivitäten von Aalen zu

erfassen. Eine vergleichbare Untersuchung fand in den Jahren 2018/2019 statt, hier war der Fokus

auf diadrome Arten gerichtet, die beschriebene Methodik im Anhang 1 kann jedoch bezüglich des

Standortes und der Technik auf diese Untersuchung übertragen werden. Wir weisen darauf hin,

dass der Auftrag nur vergeben werden kann, wenn eine Einbringung eines Pegels als Fixierpunkt

für das Sonar als Leistung rechtzeitig erbracht wurde (Leistung seitens Dritter).

Leistungsumfang

• Installation und Adjustierung des Sonars im Gelände.

• Wartung und Sicherstellung der Datenaufnahme während einer Laufzeit von mindestens 45

Tagen im Zeitraum November/Dezember.

• Auslesung und Auswertung der Daten hinsichtlich des Abwanderpotenzials von Aalen der

Lippe, inklusive Aufnahme der Längenverteilungen der Individuen.

• Erstellung von Zwischenberichten zu den einzelnen Untersuchungsjahren und eines Abschlussberichtes.

• Teilnahme am projektbegleitenden Arbeitskreis und dortige Vorstellung der Ergebnisse (1 Termin pro Jahr).

Der Auftraggeber klärt die generelle Durchführbarkeit dieser Untersuchung an dem vorgegeben

Standort. Die weitere Kommunikation zur Herstellung der benötigten Infrastruktur trägt der Auftragnehmer. Eine durchgehende Datenaufnahme ab dem Startzeitpunkt der Aufnahmen ist für die

Erfassung der Abwanderaktivität der Aale unabdingbar, daher wird eine hohe zeitliche Flexibilität

vorausgesetzt und Bieter mit der Möglichkeit des Einsatzes eines Ersatzgerätes bevorzugt behandelt.

Vergabebedingungen

Beim Vergabeverfahren handelt es sich um eine öffentliche Ausschreibung, der Auftrag wird für

beide Untersuchungsjahre zusammen an einen Bieter vergeben. Der Zuschlag erfolgt nach

Prüfung der vorliegenden Eignungskriterien (siehe Tabelle) und unter Vorbehalt, dass die

Voraussetzungen zur Installation des Gerätes (Einbringung eines Pegels seitens Dritter)

rechtzeitig geleistet werden.

Eignungskriterien und deren Gewichtung

Kriterium Obligat / optional

Fachkunde zur Installation und Auswertung mit dem DIDSON/ARIS oder

einem vergleichbaren Imaging Sonar

Obligat

Umfassende Publikationen zur Thematik und Anwendung der Methoden Obligat

Technische und personelle Voraussetzungen (Boot, DIDSON o.ä.,

Verfügbarkeit eines Ersatzgerätes, GPS etc.)

Obligat

Zeitliche Flexibilität Obligat

Ortsnähe zum Untersuchungsgebiet Optional

Kenntnisse des Flusssystems Lippe Optional

Eine Prüfung der Angebote findet nach Ablauf der Eingangsfrist (03.11.2025) zeitgleich von

mindestens zwei Mitarbeitern des Auftraggebers statt.

Die Zuschlagsfrist endet am 04.11.2025. Bei Zuschlagserteilung entsprechen die

Vertragsbedingungen den Allgemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen

(VOL/B). Entgegen §16 sind geleistete Leistungen jedoch nicht wöchentlich, sondern in einem

wesentlich niedrigeren Turnus nach Aufforderung aufzulisten.

Alle Angebote können postalisch oder per Email (storm@lfv-westfalen.de) eingereicht werden.

Leistungsbeschreibung

Sonaruntersuchungen innerhalb des EMFAF Projektes „Monitoring und

Evaluierung der Aalbestände in NRW“ –NW-00802

Durchführungszeitraum November 2025 bis Mai 2027

Hintergrund

Dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. obliegt die Leitung über das für vier Jahre

angesetzte Projekt „Monitoring und Evaluierung der Aalbestände in NRW“, das aus Mitteln des

Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) finanziert wird. Ziel des

Großprojektes ist es, ein umfassendes Bild der Aalbestände in NRW zu gewinnen, eventuelle

Defizite aufzuzeigen und Maßnahmenvorschläge für eine Optimierung der Bestände zu

entwerfen. Neben der Auswertung von Altdaten, umfangreichen Elektrobefischungen, dem

Einsatz des Schokkers auf dem Rhein und der Verwendung von Spezialreusen durch

Nebenerwerbsfischer, soll das Abstiegsverhalten von Blankaalen der Lippe mittels

Sonaruntersuchungen im Mündungsraum des Flusses genauer untersucht werden. Bestandteil

der vorliegenden Ausschreibung sind Sonaruntersuchungen von Wanderungen mittels DIDSON,

ARIS oder vergleichbarer Imaging Sonare innerhalb der Abwanderperiode (November/Dezember)

der Blankaale.

Sonaruntersuchung zum Abstieg von (Blank-)Aalen an der Lippemündung

Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Sonaruntersuchungen in den Jahren 2025 und 2026

jeweils von Anfang November bis Ende Dezember durchgeführt werden. Dafür soll das DIDSON

(oder ein vergleichbares Imaging Sonar) oberhalb der Rausche an der Lippemündung positioniert

werden (siehe Anhang 1), um Wanderungsaktivitäten von Aalen zu erfassen. Eine vergleichbare

Untersuchung fand in den Jahren 2018 / 2019 statt, hier war der Fokus auf diadrome Arten

gerichtet, die beschriebene Methodik im Anhang 1 kann jedoch bezüglich des Standortes und der

Technik auf diese Untersuchung übertragen werden. Wir weisen darauf hin, dass der Auftrag nur

vergeben werden kann, wenn eine Einbringung eines Pegels als Fixierpunkt für das Sonar als

Leistung rechtzeitig erbracht wurde (Leistung seitens Dritter).

Leistungsumfang

• Installation und Adjustierung des Sonars im Gelände.

• Wartung und Sicherstellung der Datenaufnahme während einer Laufzeit von mindestens 45

Tagen im Zeitraum November/Dezember.

• Auslesung und Auswertung der Daten hinsichtlich des Abwanderpotenzials von Aalen der

Lippe, inklusive Aufnahme der Längenverteilungen der Individuen.

• Erstellung von Zwischenberichten zu den einzelnen Untersuchungsjahren und eines

Abschlussberichtes.

• Teilnahme am projektbegleitenden Arbeitskreis und dortige Vorstellung der Ergebnisse (1

Termin pro Jahr).

Der Auftraggeber klärt die generelle Durchführbarkeit dieser Untersuchung an dem vorgegebenen

Standort. Die weitere Kommunikation zur Herstellung der benötigten Infrastruktur trägt der

Auftragnehmer. Eine durchgehende Datenaufnahme ab dem Startzeitpunkt der Aufnahmen ist für

die Erfassung der Abwanderaktivität der Aale unabdingbar, daher wird eine hohe zeitliche

Flexibilität vorausgesetzt und Bieter mit der Möglichkeit des Einsatzes eines Ersatzgerätes

bevorzugt behandelt.

Bewerbungsbedingungen

Beim Vergabeverfahren handelt es sich um eine öffentliche Ausschreibung. Der Auftrag wird für

beide Untersuchungsjahre zusammen an einen Bieter vergeben. Der Zuschlag erfolgt nach

Prüfung der vorliegenden Eignungskriterien (siehe Tabelle) und unter der Bedingung, dass die

Voraussetzungen zur Installation des Gerätes (Einbringung eines Pegels seitens Dritter)

rechtzeitig geleistet werden.

Eine Prüfung der Angebote findet nach Ablauf der Eingangsfrist (03.11.2025) zeitgleich von

mindestens zwei Mitarbeitern des Auftraggebers statt.

Die Zuschlagsfrist endet am 04.11.2025. Bei Zuschlagserteilung entsprechen die

Vertragsbedingungen den Allgemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen

(VOL/B). Entgegen §16 sind geleistete Leistungen jedoch nicht wöchentlich, sondern in einem

wesentlich niedrigeren Turnus nach Aufforderung aufzulisten.

Eignungskriterien und deren Gewichtung

Kriterium Obligat /

optional

Fachkunde zur Installation und Auswertung mit dem

DIDSON/ARIS oder einem Imaging Sonar mit vergleichbarer

Frequenz, Auflösung und Reichweite

Obligat

Umfassende Publikationen zur Thematik und Anwendung der

Methoden

Obligat

Technische und personelle Voraussetzungen (Boot, DIDSON

o.ä., Verfügbarkeit eines Ersatzgerätes, GPS etc.)

Obligat

Zeitliche Flexibilität Obligat

Ortsnähe zum Untersuchungsgebiet Optional

Kenntnisse des Flusssystems Lippe Optional

Anhang 1: Auszug aus dem Projektbericht: „Maßnahmenanalyse zum Fischbestand

der Lippe“:

4.2.3 Untersuchung von Ortsbewegungen mit dem DIDSON-Sonar 2018 bis 2019

4.2.3.1 Zielsetzung

Die ursprüngliche Zielsetzung des Einsatzes eines DIDSON-Sonares war es, Salmoniden an der

Lippemündung zur Aufstiegszeit zu detektieren. Im Laufe des Projektes verschob sich der Fokus

jedoch in die Richtung anderer diadromer Wanderfische, nachdem erste Aalabwanderungen

und Neunaugenaufstiege aufgezeichnet werden konnten. Als zusätzlicher Aspekt wurde das

Wanderverhalten von Fischschwärmen in der Winterzeit erfasst. Da zu dieser Jahreszeit keine

regulären Elektrobefischungen mehr stattfinden, bietet das DIDSON-Monitoring wertvolle

Informationen über das oft unterschätzte Wanderverhalten im Winter.

4.2.3.2 Methodik

Standort und Technik

Das DIDSON (Dual-Frequency Identification Sonar) wurde möglichst nah zur Lippemündung

installiert, um auf- und absteigende Fische in das, bzw. aus dem System zu orten. Als

Installationsort wurde hierzu ein früherer Pegelstandort bei Wesel am Alten Lippehafen gewählt

(km 3, Abb. 47). Dieser Standort liegt oberhalb der beiden untersten Rauschen. Ein Einsatz

weiter unterhalb im unmittelbaren Lippemündungsraum wäre aufgrund der örtlichen

Gegebenheiten und trotz Einsatz des Lippeverbandes nicht möglich gewesen. Der gewählte

Standort brachte zudem wesentliche Vorteile, wie eine gute Infrastruktur inklusive Zugang zu

Strom und eine gute Bildqualität, da es hier wenig Turbulenzen und somit kaum bildstörende

Bläschen im Wasser gab. Die Qualität und Aussagekraft der Daten war gleichbleibend hoch, so

blieben lediglich Fische potenziell unerfasst, für die bereits die untersten beiden Rauschen ein

nicht passierbares Wanderhindernis darstellten. Montiert wurde das Gerät über einen Träger

(Abb. 47) mit einer Ausrichtung des Schallkegels vom Uferbereich des Prallhanges in Richtung

Flussmitte (Abb. 48).

Abb. 47: Standort des Sonars in der Lippe bei Wesel (km 3) (links, Blickrichtung flussabwärts), das

DIDSON wurde mit einer speziell dafür angefertigten Halterung an einem alten Pegel befestigt (rechts).

Abb. 48: Standort des DIDSON in der Lippe bei Wesel, Tiefenprofil der Untersuchungsstelle (links) und

Ausrichtung des Schallkegels (blaues Dreieck, rechts). Die gelbe Linie stellt die Breite der Lippe an dieser

Stelle dar (33 m zum Zeitpunkt der Messung).

Die Lippe wies hier eine maximale Tiefe von 3,5 m und eine Gesamtbreite von etwa 33 m auf,

wovon ca. ein Drittel durch den Schallkegel abgedeckt wurde. Der Pegel befand sich 6,5 m vom

rechten Ufer entfernt, so dass die Gewässermitte als Hauptwanderkorridor absteigender Fische

in der Hauptfließrinne umfangreich erfasst wurde.

LFV Hydroakustik GmbH LFV Hydroakustik GmbH

Beim DIDSON handelt es sich um ein Multibeam Imaging Sonar. Es ist ein bildgebendes System,

das in der Lage ist Geschehnisse Unterwasser (im Gegensatz zu Unterwasserkameras)

weitgehend unabhängig der Wassertrübung und von Dunkelheit, hochauflösend zu erfassen. Ein

Vorteil des Sonars gegenüber Standardbefischungsmethoden ist die Möglichkeit von

Langzeituntersuchungen zur Analyse von Fischabundanzen, Fischlängenhäufigkeiten und

diurnalen Aktivitätsrhythmen und Wanderbewegungen mit hoher zeitlicher Auflösung. Der

Gesamtschallkegel setzt sich aus einem Fächer von schmalen Einzelschallkegeln zusammen.

Es bildet dadurch ein hochaufgelöstes Sichtfeld ab, das sich mit einem Öffnungswinkel von 29°

horizontal und 14° vertikal öffnet (Abb. 49). Der Schall wird dabei durch ein System aus

akustischen Linsen fokussiert. Das Sonar verfügt über zwei Frequenzen (Detektionsmodus bei

1,1 MHz und Identifikationsmodus bei 1,8 MHz). In den letzten Jahren sind viele

wissenschaftliche Arbeiten zum Einsatz von Imaging Sonaren in aquatischen Lebensräumen

veröffentlicht worden, die sich u. a. mit der Beobachtung von Fischen in reich strukturierten

Habitaten (FRIAS-TORRES & LUO 2008), auf Laichgründen (LANGKAU et al. 2016) und der

computergesteuerten Identifikation von Aalen (MUELLER et al. 2008) beschäftigt haben.

Für die vorliegende Untersuchung wurde der hochauflösende Identifikationsmodus (1,8 MHz)

mit 96 „beams“ (Einzelschallkegeln) bei einer eingestellten Reichweite von 11 m verwendet.

Das Bild setzt sich aus 96 x 512 „akustischen“ Pixeln zusammen. Aufgenommen wurde mit

einer Geschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde, so dass die Ergebnisse, neben der

Darstellung als Echogramm, in Videosequenzen ausgegeben werden können.

Abb. 49: Schematische Darstellung des DIDSON Schallkegels

Diese nicht-invasive Methodik erlaubt eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung ohne jegliche

Störungen des Fischverhaltens und ermöglicht Längenmessungen ohne den Fang der

Individuen. Teilweise lassen sich Individuen artspezifisch ansprechen, so etwa Aal, Wels oder

Neunaugen.

Installiert wurde das Sonar am 07.11.2018 und verblieb bis zum 19.04.2019 in der Lippe. Laut

ursprünglicher Planung sollte das DIDSON nur 45 Tage eingesetzt werden, aufgrund der ersten

analysierten Ergebnisse, die anzeigten, dass ein Großteil der Fische die Lippe verließ, wurde

LFV Hydroakustik GmbH

jedoch eine Verlängerung bis ins Frühjahr beantragt, um mutmaßlich wiederkehrende Tiere zu

erfassen.

Datenauswertung

Die Auswertung der Daten erfolgte mit Hilfe der Post-Processing-Software Sonar 5 Professional

(http://folk.uio.no/hbalk/sonar4_5/). Die Rohdaten des Sonars wurden in das

Bearbeitungsformat der Software konvertiert. Dies ermöglicht, neben der Ausgabe als Video, die

Darstellung der Daten in Echogrammen (Abb. 50). In einem Echogramm werden die

empfangenen Echointensitäten über die Erfassungsreichweite (Y-Achse) gegen die Zeit (XAchse) dargestellt. Jeder Fisch erzeugt im Echogramm eine charakteristische Spur („trace“).

Echogramme bilden so eine größere Zeitspanne von Daten im Überblick ab und erleichtern das

Auffinden von Fischen in den Daten. Die gefundenen „traces“ können dann im Detail als

Videosequenz angeschaut, klassifiziert (Einzelfisch, Aal, Neunauge, Schwarm) und die

Individuen mittels einer Software-Funktion in der Länge vermessen und mit einem Zeitstempel

gespeichert werden.

Abb. 50: Beispielhafter Screenshot aus Sonar 5 Pro. Darstellung als Echogramm (links) mit

korrespondierendem Video (rechts). Weißer Pfeil markiert links eine Fisch-Spur „trace“ und rechts das

zugehörige Fischecho im Video.

LFV Hydroakustik GmbH

Abb. 51: Ausschnitte aus DIDSON-Sequenzen: links ein absteigender Aal, rechts ein aufsteigendes

Neunauge. Der Schallkegel richtet sich vom rechten Ufer in Richtung Gewässermitte, so dass die

Fließrichtung in den Ausschnitten von links nach rechts ist. Die Zahlen geben den Abstand [m] zum

Sonarkopf an.

Der Fokus in dieser Untersuchung wurde auf absteigende Aale und aufsteigende

Flussneunaugen hinsichtlich ihrer Abundanzen, Wanderzeiten und Längen sowie auf das

Verhalten von Schwärmen (Wanderrichtung, Aktivitätszeiten) gesetzt. Aale und Neunaugen

ließen sich hierbei anhand ihres Schwimmverhaltens, welches bei Neunaugen und ihrer

wellenförmigen Schwimmweise wesentlich „hektischer“ ausfällt, leicht auseinanderhalten

(Abb. 51). Von den registrierten Individuen wurde jeweils die Wanderrichtung (ab- oder

aufsteigend), das Datum, die Uhrzeit und die Totallänge [cm] sowie der Abstand zum Sonar

vermerkt. Als Schwarm wurden Fischanhäufungen definiert, die sich gemeinsam gerichtet im

Verbund bewegten. Als Schwellenwert wurde hier eine Anzahl von acht Individuen gewählt. Alle

drei Themenkomplexe wurden für den Zeitraum vom 15. November 2018 bis 15. Dezember 2018

umfangreich durch eine manuelle Sichtung aller Sequenzen ausgewertet (Tab. 11). Eine

Bachelorarbeit der Universität zu Köln (REISNER 2019) beschäftigte sich zudem mit dem

Abstiegsverhalten der Aale für einen erweiterten Zeitraum bis Ende Januar 2019. Weitere

DIDSON-Daten bis zum 19.04.2019 liegen vor, konnten bisher aber nicht durch weitere

studentische Arbeiten ausgewertet werden.

Tab. 11: Übersicht über die Einsatzzeiten des DIDSON im Lippemündungsbereich inkl. der

Ausfallereignisse.

Zeitraum von bis Anzahl Tage Auswertung

07.11.2018 14.11.2018 8 Daten vorhanden, nicht ausgewertet

LFV Hydroakustik GmbH

15.11.2018 15.12.2018 31 Aale, Neunaugen & Schwärme

28.12.2018 07.01.2019 11 Ausfall des Gerätes

15.12.2018 31.01.2019 Aale (Bachelorarbeit REISNER 2019)

01.02.2019 25.03.2019 53

Daten vorhanden, bisher nicht

ausgewertet

25.03.2019 27.03.2019 2 Ausfall des Gerätes

27.03.2019 19.04.2019 23

Daten vorhanden, bisher nicht

ausgewertet

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 197255 vom 24.10.2025

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