Titel | Erkundungs- und Verwahrungsarbeiten im Altbergbau ohne Rechtsnachfolger | |
Vergabeverfahren | Öffentliche Ausschreibung Bauauftrag (VOB) | |
Auftraggeber | Sächsisches Oberbergamt Kirchgasse 11 09599 Freiberg | |
Ausführungsort | DE-09599 Freiberg | |
Frist | 20.08.2018 | |
Beschreibung | a) Sachsisches Oberbergamt Kirchgasse 11 09599 Freiberg Telefonnummer: +49 37313720 Fax: +49 37313729001 E-Mail: Poststelle@oba.sachsen.de b) Vergabeart: Öffentliche Ausschreibung c) Die elektronische Angebotsabgabe ist nicht zugelassen. d) Art des Auftrags: Sicherungs-, Erkundungs- und Verwahrungsarbeiten im Altbergbau ohne Rechtsnachfolger e) Orte der Ausführung: Straße, Hausnummer: Untermarkt; Postleitzahl: 09599; Ort: Freiberg; Bundesland: Sachsen; Land: Deutschland f) Art und Umfang der Leistung: Flurstück 898 (Schadstelle 14/07/05/0623): Die Stadt Freiberg (Tiefbauamt, SG Straßenwesen, Herr Rothermund, Tel. 03731 273 447) meldete dem Auftraggeber am 20. Juli 2018 den unbekannten Hohlraum. Das mit der Recherche beauftragte Geologische IB Rene Kaiser Halsbrücke stellte zum angetroffenen Hohlraum eine nach Süd ansteigende Strecke fest. Die Strecke endet augenscheinlich an einer von der Tagesoberfläche eingebrachten Verfüllung. Der Auftraggeber geht von einer bergbaulichen Anlage aus, da der Hohlraum tiefer als die von umgebenden Gebäuden abgehenden Anzüchte liegt. Das Vorhandensein eines größeren Hohlraumvolumens unterhalb des mutmaßlichen Schachtes vorausgesetzt, würde im Falle des Nachbrechens der Versatzsäule (z. B. durch Zubruchgehen einer Abbühnung oder massiven Eintrag von Oberflächenwässern nach längerem oder lokalem Starkregen) einen großflächigen Tagesbruch nach sich ziehen, so dass gravierende Schäden im Bereich des Untermarktes (Parkplatz) zu besorgen sind, u. a. Personenschäden wären dann nicht ausgeschlossen. Ziel der berg-technischen Arbeiten ist deshalb die Abwehr der bestehenden Gefährdung durch dauerhaft standsichere Verwahrung des mutmaßlich alten Schachtes. Nach dem vorliegenden Kenntnisstand geht der Auftraggeber bei der angetroffenen bergbaulichen Hinterlassenschaft von einem Tagesschacht/Lichtloch einer bergbaulichen Anlage/eines Stollens aus. Dieser kann leicht tonnlägig einfallen. Das Profil ist nicht bekannt. Der Auftragnehmer nimmt eine Profilgröße von max. 1,5 m x 0,8 m = 1,2 m\h2 oder kleiner an. Der Auftragnehmer hat den Hohlraum an der Stelle der Verfüllung über eine Erkundungsteufe (Vorteufe, dann Teufbühne mit Fördereinrichtung) zu erkunden und zu verwahren. Die Aufwältigungsarbeiten sind unter Anlegen persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz auszuführen. Der Auftragnehmer hat vom plötzlichen Nachsacken der Verfüllmassensäule auszugehen. Der Auftraggeber gibt als Verwahrungsniveau nach Erreichen der Endteufe (max. 15 m unter GOK) vor. Vor Beginn und nach Abschluss aller Arbeiten hat der Auftragnehmer eine Beweissicherung vorzunehmen (wenn nötig, zumindest gegenüber der bereits tätigen A. Adam GmbH, Vor- und Nachbegehung). Die Baustelle liegt innerhalb der Baustelle Neuverlegung Medienträger (Auftraggeber: Stadt Freiberg, Auftragnehmer: Andreas Adam GmbH). Der Auftragnehmer hat baubegleitende Vermessungsarbeiten auszuführen. Nach Abschluss der Arbeiten hat er dem Auftraggeber eine Verwahrungsdokumentation (1-fach in Papier sowie digital auf CD) zu übergeben. Grundeigentümer des Flurstücks ist die Stadt Freiberg. Die Baustelleneinrichtung ist auf der Fläche der laufenden Tiefbaumaßnahme möglich. Flurstück 903 (Schadstelle 14/07/05/0624): Im Rahmen archäologischer Grabungen am Untermarkt traf die Beauftragte am 1. August 2018 einen Schacht an. Das mit der Recherche beauftragte Geologische IB Rene Kaiser Halsbrücke traf unmittelbar unter GOK einen mit 80° einfallenden Schacht in gesetzten Bruchsteinmauerwerk an. Der Schacht befindet sich im gleichen Baustellengelände wie die Schadstelle 14/07/05/0623 (s. o.), nördlich des Wernerbaus der TU Bergakademie. Der Schacht hat eine Länge von 2,35 m und eine bankrechte Breite von 0,72 m (kurze Schachtstöße) bzw. 1,16 m (Schachtmitte). Das hangende Schachtmauerwerk ist gewölbt. Nach den dem genannten Ingenieurbüro vorliegenden Unterlagen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den um die Jahrhundertwende 18./19. Jhd. geteuften Familienschacht (BSA-Nr. 958, Blatt FG 19,2). Der Schacht ist zunächst 28 m bis zum Hermser Stolln tief und setzt sich dann weiter mit umschlagendem Einfallen bis zum Alten Fürstenstolln (ca. 50 m Teufe) fort. Laut BSA haben seinerzeit Verantwortliche den Schacht zwischen 1850 und 1860 "nahe unter Tage" verwölbt. Nach der BSA gilt die nähere Umgebung als "unsicher". Über die dokumentierte "Verwölbung" des Schachtes liegen keine detaillierteren Angaben vor. So sind die Art der Verwölbung, ihre Teufe, der jetzige Zustand, die Standsicherheit der Schachtmauerung usw. unbekannt. Die An abe in der BSA zur "Unsicherheit der näheren Umgebung" deutet auf weitere chwachstellen bzw. bergbaulich geschädigte Gebirgsbereiche unmittelbar am Schacht hin. Ebenso wie bei der Schadstelle 14/07/05/0623 sind gravierende Schäden zu besorgen, Personenschäden sind nicht ausgeschlossen. Der Auftraggeber geht nach aktuellem Kenntnisstand von einer erheblichen Gefahrensituation aus. Ziel der bergtechnischen Arbeiten ist die Aufklärung der Verwahrsituation und die Abwehr möglicher Gefährdungen durch dauerhaft standsichere Verwahrung des mutmaßlichen Familienschachtes. Nach dem vorliegenden Kenntnisstand geht der Auftraggeber von einem Tagesschacht (ggf. "Familienschacht" wie beschrieben) aus. Der Auftragnehmer soll den Schacht in seiner bestehenden Kontur (ohne Vorteufe) mittels Teufanlage bis zur Verwölbung aufwältigen (Auffüllung). Die Teufe der Verwölbung ist unbekannt. Nach Antreffen der Verwölbung hat er diese mittels Bohrung zu durchörtern. Weitere Erkundungsbohrungen sind vom Schacht aus zur statischen Einschätzung des Gebirgszustandes und der Schachtmauerung vorgesehen. Der Auftragnehmer hat die Aufwältigungsarbeiten unter Anlegen persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz auszuführen. Er hat mit dem plötzlichen Nachsacken der Verfüllmassensäule und/oder der Verwölbung zu rechnen. Im Falle der nachweislichen Standsicherheit von Verwölbung, Schachtmauerung und angrenzendem Gebirge ist der Schacht mittels Beton bis in den GOK-Bereich zu verfüllen. Im Falle, dass die Standsicherheit nicht gegeben ist, ist die Altverwahrung rückzubauen. Anschließend ist der Schacht bis auf Stollenniveau Hermser Stolln zu befahren und zu kontrollieren. Gegebenenfalls hat der Auftragnehmer verbrochene Massen aus dem Bereich Hermser Stolln zu fördern. Der Auftragnehmer hat den Schacht nach diesem zweiten Szenario in einem geeigneten Horizont mit einer Betonplombe zu versehen und zu verfüllen. Vor Beginn und nach Abschluss aller Arbeiten hat der Auftragnehmer eine Beweissicherung vorzunehmen (wenn nötig, zumindest gegenüber der bereits tätigen Adam GmbH, Vor- und Nachbegehung). Die Baustelle liegt innerhalb der Baustelle Neuverlegung Medienträger (Auftraggeber: Stadt Freiberg, Auftragnehmer: Andreas Adam GmbH). Der Auftragnehmer hat baubegleitende Vermessungsarbeiten auszuführen. Nach Ab-schluss der Arbeiten hat er dem Auftraggeber eine Verwahrungsdokumentation (1-fach in Papier sowie digital auf CD) zu übergeben. Grundeigentümer des Flurstücks ist die Stadt Freiberg. Die Baustelleneinrichtung ist auf der Fläche der laufenden Tiefbaumaßnahme möglich. g) Es werden keine Planungsleistungen gefordert. h) Aufteilung in mehrere Lose: nein i) Ausführungsfristen: Beginn: 27.08.2018; Ende: 31.01.2019 j) Nebenangebote sind nicht zugelassen. k) Die Vergabeunterlagen sind auf der Vergabeplattform Internet: eVergabe.de abrufbar. l) Die Vergabeunterlagen sind mit kostenpflichtigem Zugang abrufbar unter: Internet: www.evergabe.de m) entfällt n) Frist für den Eingang der Angebote: 20.08.2018, 09:00 Uhr o) Angebote sind schriftlich (Papierform) zu richten an: siehe Buchstabe a). p) Angebote sind abzufassen in Deutsch. q) Eröffnungstermin: Datum: 20.08.2018, 09:00 Uhr; Ort: Sächsisches Oberbergamt, Kirchgasse 11, 09599 Freiberg, Raum 118; Personen, die anwesend sein dürfen: Bieter und/oder deren Vertreter r) Sicherheiten: s. Muster Werkvertrag (Vergabeunterlage) s) Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen: s. Muster Werkvertrag (Vergabeunterlage) t) Rechtsform einer Bietergemeinschaft: keine Forderungen u) Verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung: - Zwei Referenzen zu inhaltlich vergleichbare Leistungen zur Sanierung von Altbergbau. Der Abschluss der geforderten Referenzprojekte soll in den letzten fünf abgeschlossenen Kalenderjahren liegen. Der sichere Umgang mit den Vorgaben der SächsHrVO sowie der Strahlenschutzverordnung bei den Arbeiten setzt der Auftraggeber voraus. Für Referenzprojekte mit dem Auftraggeber Sächsisches Oberbergamt ist die Benennung ausreichend, Referenzprojekte mit einem anderen Auftraggeber sind angemessen zu erläutern. - Der durchschnittliche Jahresumsatz des Unternehmens in den letzten drei abgeschlossenen Kalenderjahren hat für vergleichbare Leistungen mindestens das 2,0-fache des angebotenen Auftragswertes zu betragen. Die Nachweise erfolgen grundsätzlich durch formularbasierte Eigenerklärungen. v) Bindefrist: 07.09.2018 w) Vergabenachprüfstelle: Offizielle Bezeichnung: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ; Straße, Hausnummer: Wilhelm-Buck-Str. 2; Postleitzahl: 01097; Ort: Dresden | |
Veröffentlichung | Geonet Ausschreibung 145900 vom 13.08.2018 |