Titel | Bundesweite Gefährdung der Böden durch Winderosion und Bewertung der Veränderung | |
Vergabeverfahren | Öffentliche Ausschreibung | |
Auftraggeber | Umweltbundesamt Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau | |
Ausführungsort | DE-06844 Dessau-Roßlau | |
Frist | 03.09.2013 | |
Beschreibung | 1. Umweltbundesamt Referat Z 6 Frau Ingrid Drömer Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau Tel.: (0340) 2103 –2228/ -2125 Fax: (0340) 2104 –2968
E-Mail: ufoplan@uba.de
Az.: Z 6 – 91 007 / 49 FKZ 3713 71 231
2. Art der Vergabe
Öffentliche Ausschreibung nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen – Teil A „Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Leistungen“ (VOL/A)
3. Form der Angebote
Die Angebote sind schriftlich bei der ausschreibenden Stelle einzureichen. Elektronische Angebote sind nicht zugelassen.
4. Art und Umfang der Leistung sowie Ort der Leistungserbringung. UFOPLAN 2013 - FKZ 3713 71 231
Thema: „Bundesweite Gefährdung der Böden durch Winderosion und Bewertung der Veränderung in Folge des Wandels klimatischer Steuergrößen als Grundlage zur Weiterentwicklung der Vorsorge und Gefahrenabwehr im Bodenschutzrecht“ Bodenerosion durch Wind ist besonders in Norddeutschland auf ackerbaulich genutzten Flächen ein Problemfeld aus Sicht des vorsorgenden Bodenschutzes. Die Gefährdungssituation ist auch in windbegünstigten Teilen des Binnenlandes erheblich und erreicht in Einzelfällen Schutzgutbezug bzw. kann in Einzelfällen neben dem langfristigen Verlust der Bodenfruchtbarkeit eine Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens (z.B. Verkehr) und der Luftqualität (Feinstaub) darstellen. Der §17 des BBodSchG sieht in den Grundzügen vor, dass entsprechende Bodenabträge durch die Berücksichtigung der Windverhältnisse und der Bodenbedeckung zu vermeiden sind. Sowohl im Hinblick auf den Vorsorgegrundsatz nach § 7 BBodSchG als auch im Hinblick auf Regelungsdefizite des untergesetzlichen Regelwerkes zur Gefahren-abwehr besteht Handlungsbedarf. Der gegenwärtige Erkenntnisstand zur Bodenerosion durch Wind basiert auf zahlreichen Forschungsarbeiten. Beobachtungen aus diversen Forschungsarbeiten zeigen, dass das Ausmaß bei einzelnen Ereignissen durchaus über den Abtragsmengen der Wassererosion liegen kann. Dies betrifft auch die Gefährdung und das tatsächliche Ausmaß im sog. langjährigen Mittel. Es besteht aus Sicht der langfristigen Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ein Bedarf zur Ergreifung von geeigneten Gegenmaßnahmen. Dies besonders, um daraus mögliche Gefahren für die Allgemeinheit abwehren zu können. Die trockenen Frühjahre 2012 und 2011 haben gezeigt welche plötzlichen Ausmaße die Erosion durch Wind annehmen kann und welche tragische Folge das haben kann. Eine länderübergreifende Bestandsaufnahme zum Umfang unter Berücksichtigung aktueller Wirtschaftsweisen und Fruchtartenspektren liegt derzeit nicht vor. Diese ist als Vergleichsgrundlage zur Prognose möglicher Veränderungen im Rahmen des Klimawandels notwendig. Dementsprechend können auf Basis der Bestandsaufnahme Gebiete identifiziert werden, die Schwerpunkte für die Etablierung und Umsetzung von Maßnahmen sein sollten. Der Forschungsbedarf besteht in der Prognose der Gefährdung durch Winderosion im Rahmen der sich verändernden klimatischen Steuergrößen wie der Temperatur, dem Niederschlag und besonders der Windgeschwindigkeit. Um eine wirksame Anpassung an den Klimawandel in der landwirtschaftlichen Bodennutzung erzielen zu können, ist eine Grundvoraussetzung die Gefährdungssituation bis zum Jahr 2100 abschätzen zu können. Als Vergleichsgrundlage dafür ist es erforderlich unter Zugrundlegung einer einheitlichen länderübergreifenden Methodik die derzeitige Gefährdungssituation zu ermitteln. Hierfür sind komplexe räumliche Auswertungen auf der Basis vorhandener Methoden durchzuführen, die besonders aus den Bereichen Klima, Boden und der landwirtschaftlichen Agrarstruktur resultieren. Ergänzend dazu ist es angezeigt exemplarisch den Beitrag der Winderosion zur Feintaubbelastung eines Ballungsraumes bei bestimmten Wetterlagen zu ermitteln bzw. die Kenntnisse auf diesem Gebiet anhand verfügbarer Daten weiterzuentwickeln und den tiefergehenden Forschungsbedarf aufzuzeigen. Die aktuelle Gefährdungssituation und die prognostizierte bilden die Grundlage zur Weiterentwicklung des gesetzlichen und untergesetzlichen Handlungsrahmens. Bislang ist die Winderosion nicht expliziter Teil der Gefahrenabwehr nach BBodSchV. Das vorstehende FuE soll die fachlichen Grundlagen dafür schaffen den behördlichen Vollzug mit Handlungsempfehlungen im Umgang mit Gefahren zu qualifizieren. Unter Rückgriff auf eine derzeit in der Entstehung befindlichen Kartieranleitung zur Erfassung der Folgen von Winderosionsereignissen soll es möglich sein Ausmaß und Qualität von Ereignissen zu bewerten und adäquate Gegenmaßnahmen aus Sicht des Vollzuges zu empfehlen. Die Handlungsempfehlungen sollen in einer Broschüre zusammengestellt werden und für den Vollzug und die Praxis zur Verfügung stehen. Es ist eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der Bundesländer anzustreben.
5. Ort der Leistungserbringung ist Dessau-Roßlau.
6. Losaufteilung: Die Gesamtleistung bildet ein Los.
7. Nebenangebote: sind nicht zugelassen
8. Ausführungsfrist: 19 Monate ab Auftragserteilung
9. Anforderung der Vergabeunterlagen
10. Die Vergabeunterlagen stehen zum selbstständigen Download auf der Internetseite des Umweltbundesamtes zur Verfügung. www.umweltbundesamt.de/service/ausschreibungen/vergabeunterlagen-ufo.php
11. Frist für Bieterfragen: 03.09.2013
12. Fragen bei ggf. vorliegenden Unklarheiten der Vergabeunterlagen sollen bis zu diesem Zeitpunkt per E-Mail an ufoplan@uba.de gestellt werden. Die Antworten werden zum selbständigen Download auf www.umweltbundesamt.de/service/ausschreibungen/index.php unter dem Thema der Ausschreibung eingestellt.
13. Angebotsfrist: 12.09.2013 (12:00 Uhr Posteingang im Umweltbundesamt)
14. Bindefrist: 31.10.2013
15. Zahlungen: Es gelten die Zahlungsbedingungen nach § 17 VOL/B
16. Eignungskriterien: Der Bieter hat seine Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu belegen:
17. Fachkunde:
Zur Durchführung des Forschungsprojektes ist eine entsprechend hohe fachliche Kompetenz erforderlich. Die Feststellung der Fachkunde erfolgt anhand von beizubringenden Referenzen: Für die Auftragsbearbeitung kommen Institutionen in Frage, die bereits über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse hinsichtlich der Bodenerosion durch Wind und der Anwendung von Modellen zur Ermittlung der Winderosion verfügen. Dies ist nachzuweisen durch mind. drei entsprechende Referenzprojekte und drei Veröffentlichungen auf diesem Gebiet. Neben diesem Themenfeld sind umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich der Landwirtschaft und der „Guten fachlichen Praxis“ vorzuweisen. Dies ist durch zwei Referenzprojekte nachzuweisen. Daneben sind Erfahrungen und Kenntnisse über den Vollzug und die gesetzlichen Grundlagen des BBodSchG und zum Klimawandel anhand von mind. einem Referenzprojekt und einer Veröffentlichung nachzuweisen. Umfangreiche Kenntnisse im Umgang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) und entsprechend im Umgang mit Geofachdaten und Geofachdatenbanken sind anhand von mind. 3 Referenzprojekten nachzuweisen. Grundsätzlich sollen Erfahrungen im Umgang mit großen Datenbeständen aus den Bereichen Bodenkunde, Landwirtschaft und Landnutzung sowie aus der Meteorologie für die bundesweite Maßstabsebene vorliegen und durch drei Referenzprojekte dokumentiert sein. Zudem wird eine entsprechende Befähigung in der Anwendung statistischer Verfahren der deskriptiven und multivariaten Statistik vorausgesetzt, die aus den Referenzprojekten hervorgehen muss. Es werden umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen im Layouten von Printmedien und dem Satz anhand von mind. drei Referenzprojekten vorausgesetzt.
18. Der Nachweis der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit erfolgt mit Unterzeichnung der in den Vergabeunterlagen enthaltenen Eigenerklärung.
19. Zuschlagskriterien: siehe Leistungsbeschreibung (in den Vergabeunterlagen enthalten) | |
Veröffentlichung | Geonet Ausschreibung 129266 vom 30.07.2013 |